Kittel Ofensteuerung defekt?

[Robbie]

Hallo Keramik-Freunde,
Ich bin leider ziemlich ratlos. Ich habe mir diesen Monat einen gebrauchten Brennofen zugelegt. Baujahr dürfte um 1986 sein, denn von da stammt immerhin die Ofensteuerung. Typ Kittel Analog 3. Der Ofen selbst hat keine Plakette. Wunderte mich auch, aber ich habe es mal so hingenommen. Aber einen 230V-Stecker. Zwar CEE, aber dafür habe ich im Baumarkt einen Adapter bekommen.
Nun habe ich fleißig gebrannt. Fünf Schrüh-, zwei Glasurbrände waren es. Es hat auch alles super funktioniert, trotz uralter Steuerung.

Beim letzten Brand vor drei Tagen - ein Schrühbrand - hat es wie gehabt wunderbar funktioniert. Der Ofen hat die 920°C wohl erreicht, war auch schon wieder heruntergekühlt auf etwa 800°C. Dann habe ich den Stecker über Nacht herausgezogen.

Am nächsten Tag wollte ich irgendwann die Temperatur kontrollieren. Stecker wieder in die Steckdose. Kippschalter an der Ofensteuerung eingeschaltet. Nichts. Normalerweise wären nun zwei Lämpchen für die Temperaturanzeige angegangen. Aber nichts davon. Ich kann keine Brände starten und die Lampen bleiben aus, egal was ich mache. Ich befürchte, ich könnte den Stecker gezogen haben, während der Kippschalter der Ofensteuerung noch eingeschaltet war. Da bin ich mir jedoch nicht mehr sicher.

Also den Spannungsprüfer-Schraubenzieher geholt und geprüft. Unter äußerster Vorsicht, versteht sich. Der Strom kommt an. An der Verteilerklemme vor dem Schütz, am Schützeingang, am Schützausgang nicht, aber der Schütz geht auch erst beim Brennvorgang hörbar an, am Kippschalter in der Ofensteuerung ebenfalls 230V.

Entschuldigung für die lange Geschichte. Aber ich denke, sie ist nötig, um das Problem zu isolieren. Hier meine Vermutung: Wäre der Schütz defekt, so müsste doch die Ofensteuerung funktionieren. Erst beim Brandstart würde ich Probleme erwarten. Daher gehe ich von einer defekten Ofensteuerung aus. Auf der Platine der Steuerung ist eine Sicherung. Die habe ich bereits gegen eine identische ausgetauscht. Leider erfolglos.

Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand eine Antwort, oder den Fehler einzugrenzen weiß. Dankeschön.

[fegora]

Hallo,
die Prüfung mit einem "Spannungsprüfer-Schraubenzieher" zeigt nur an, ob an der Meßstelle die Phase da ist.
Um 230V zu bekommen ist noch der N - Leiter erforderlich.
Die Steckdose mit einer Lampe o.ä. testen.
Wenn in Ordnung würde ich den Stecker des Ofens mal andersherum einstecken. Dann nochmal mit dem "Spannungsprüfer-Schraubenzieher" prüfen.
Wenn die Phase dann auf die anderen Klemmen gewechselt ist sind zumindest die Leitungen im Gerät in Ordnung.
VG
fegora

[Robbie]

Das hat mir tatsächlich geholfen! Vielen Dank. Letztendlich ist im Verlängerungskabel der Null-Leiter angeschmort, sodass kein Kontakt mehr zustande kam. Im Laufe der Woche wird dann also eine ordentliche Zuleitung die Verlängerung ersetzen.
Danke!

[fegora]

Hallo,
Verlängerungskabel?!?! Geht eigentlich bei einem Brennofen gar nicht. Es sei denn es ist ein Qualitäts Markenprodukt mit entsprechendem Aderquerschnitt.
Was z.B. auch nicht geht ist eine nicht ganz abgewickelte Kabeltrommel. Da ist der Wohnungsbrand vorprogrammiert.
Sorry - aber die im Verlängerungskabel durchgeschmorte Ader ist wieder mal ein Beleg dafür.
VG
fegora