Ein paar Anfängerfragen
Ein paar Anfängerfragen
Hallo zusammen,
ich freue mich dieses Forum gefunden zu haben. Ich bin 35 Jahre und wage mich in Kürze an die ersten Arbeiten an der Drehscheibe (ETS 300-6 von Lindemann) und erwarte nicht zeitnah tolle Ergebnisse von der Scheibe schneiden zu dürfen.
Tatsächlich soll dieses Hobby auch ein wenig Geduld-Lernfeld für mich werden.
Mit einer sehr erfahrenen Keramikerin aus der Gegend bin ich schon für den Schrüh- und Glasurbrand in Kontakt. Mal sehen wann ich das wirklich brauchen kann.
Ich würde zu Beginn sehr gern mit dunklem Ton und goldener oder silberner Glasur arbeiten.
Vielleicht darf ich Euch einfach mal meine sehr laienhaften Fragen hier niederschreiben und wenn ihr Lust habt, könnt ihr ein paar davon beantworten:
- Habt ihr gute Tipps für Gold- und Silberglasuren? Ich habe mir dunklen unschmamottierten Ton besorgt, der bei 920 Grad gebrannt wird und dessen "Oberfläche"? nach Glasur bei 1020-1100 Grad gebrannt werden kann. (https://www.kunstpark-shop.de/toepferto ... uLEALw_wcB)
- Da ich selbst keinen Brennofen habe, frage ich mich wie der zeitliche Ablauf am besten ist. Das hat ja sicherlich auch etwas mit Raumtemperatur usw. zu tun. Aber ist im groben in Ordnung zu töpfern, 24h ca. danach abzudrehen und die Zeit bis gebrannt wird sollte mindestens eine Woche sein aber ist "nach hinten raus" egal? Also könnte ich das Werkstück auch erst nach 3 Wochen in den Schrühbrand geben?
- Sind misslungene Stücke - etwa bei einem Unfall beim Abdrehen - wirklich einfach grob in einen Wassereimer zu werfen und dann ohne weiteres nach dem trocknen wieder verwendbar nach dem üblichen Prozess des Durchknetens? Oder sollten da schon noch ein paar Dinge beachtet werden? Vermutlich werde ich ja einiges an Ausschuss produzieren
Das vielleicht mal als erste Fragen, damit es nicht komplett ausufert.
Ich bin wie schon angedeutet recht weit davon entfernt, tolle Ergebnisse zu erwarten. Habt ihr dennoch - abseits der Empfehlung für einen Töpferkurs - Punkte, die ihr mir "an die Hand geben" wollen würdet?
Herzlichen Dank Euch vorab für Eure Antworten!
LG
Denis
ich freue mich dieses Forum gefunden zu haben. Ich bin 35 Jahre und wage mich in Kürze an die ersten Arbeiten an der Drehscheibe (ETS 300-6 von Lindemann) und erwarte nicht zeitnah tolle Ergebnisse von der Scheibe schneiden zu dürfen.
Tatsächlich soll dieses Hobby auch ein wenig Geduld-Lernfeld für mich werden.
Mit einer sehr erfahrenen Keramikerin aus der Gegend bin ich schon für den Schrüh- und Glasurbrand in Kontakt. Mal sehen wann ich das wirklich brauchen kann.
Ich würde zu Beginn sehr gern mit dunklem Ton und goldener oder silberner Glasur arbeiten.
Vielleicht darf ich Euch einfach mal meine sehr laienhaften Fragen hier niederschreiben und wenn ihr Lust habt, könnt ihr ein paar davon beantworten:
- Habt ihr gute Tipps für Gold- und Silberglasuren? Ich habe mir dunklen unschmamottierten Ton besorgt, der bei 920 Grad gebrannt wird und dessen "Oberfläche"? nach Glasur bei 1020-1100 Grad gebrannt werden kann. (https://www.kunstpark-shop.de/toepferto ... uLEALw_wcB)
- Da ich selbst keinen Brennofen habe, frage ich mich wie der zeitliche Ablauf am besten ist. Das hat ja sicherlich auch etwas mit Raumtemperatur usw. zu tun. Aber ist im groben in Ordnung zu töpfern, 24h ca. danach abzudrehen und die Zeit bis gebrannt wird sollte mindestens eine Woche sein aber ist "nach hinten raus" egal? Also könnte ich das Werkstück auch erst nach 3 Wochen in den Schrühbrand geben?
- Sind misslungene Stücke - etwa bei einem Unfall beim Abdrehen - wirklich einfach grob in einen Wassereimer zu werfen und dann ohne weiteres nach dem trocknen wieder verwendbar nach dem üblichen Prozess des Durchknetens? Oder sollten da schon noch ein paar Dinge beachtet werden? Vermutlich werde ich ja einiges an Ausschuss produzieren
Das vielleicht mal als erste Fragen, damit es nicht komplett ausufert.
Ich bin wie schon angedeutet recht weit davon entfernt, tolle Ergebnisse zu erwarten. Habt ihr dennoch - abseits der Empfehlung für einen Töpferkurs - Punkte, die ihr mir "an die Hand geben" wollen würdet?
Herzlichen Dank Euch vorab für Eure Antworten!
LG
Denis
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- Beiträge: 1103
- Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14
Re: Ein paar Anfängerfragen
Hallo Denis,
willkommen im Forum!
als erstes möchte ich dir empfehlen unbedingt jemanden zu suchen, der dir das Drehen zeigt und dich korrigieren und unterstützen kann. Alleine drehen zu lernen ist sehr mühsam und man gewöhnt sich dabei ungünstige Vorgehensweisen an. Da du schon Kontakt mit einer Keramikerin hast, könnte sie dir Empfehlungen geben, vorausgesetzt, sie ist wirklich Keramikerin und nicht einfach nur jemand der einen Ofen hat und Keramik macht.
Mit der Suchfunktion findest du im Forum auch einiges über eine günstige Körperhaltung an der Töpferscheibe.
Wie schnell frisch gedrehte Sachen trocknen, hängt nicht so sehr von der Zeit ab, sondern von der Temperatur und der Atmosphäre im Raum. Dabei kann es eine Rolle spielen, ob sie in einem Regal unten oder oben stehen, ob Zugluft ist, ob die Heizung an ist, ob es schon seit Tagen regnet usw.
Zum Abdrehen sind sie dann richtig, wenn der Ton sich nicht mehr klebrig anfühlt, bezw, wenn die Abdrehspäne nicht mehr am Werkstück kleben bleiben. Es hat keinen Sinn, einen Arbeitsgang machen zu wollen, wenn die Konsistenz des Tones nicht dafür geeignet ist. In so fern ist dies schon eine schöne Übung in Geduld.
Die Ränder trocknen zuerst, da sie normalerweise dünner als der Rest sind und sie am stärksten der Luftbewegung ausgesetzt sind. So bald sie so angetrocknet sind, dass man die Gefäße umdrehen kann ohne dass sie sich verformen, sollte man die Sachen auf die Öffnung stellen, damit der Boden nachtrocknen kann. Was oben ist, trocknet immer schneller als der untere Teil.
Ob es bis zur vollständigen Trocknung eine Woche oder länger dauert, hängt von den oben genannten Bedingungen ab. Eine gute Möglichkeit zu prüfen ist, wenn man das Gefäß an die Wange hält. Fühlt es sich dann noch kalt und feucht an, ist es noch nicht trocken.
Wenn es trocken ist, kann es endlos lange stehen bleiben bis es geschrüht (vorgebrannt) wird, da verändert sich nichts mehr, außer dass Staub drauf fällt, was bei einer eventuellen Dekoration Probleme machen kann. Schau im Forum nach dem Begriffen Schrühen, Kristallwasser, Brennkurve.
Tonreste und misslungene Teile kannst du aufbewahren und wieder verarbeiten. Das ist ein großer Vorteil des Tons gegenüber anderen Materialien. Suche dazu im Forum alles was du über Tonaufbereitung finden kannst, da wurde schon einiges geschrieben.
Du brauchst sie aber nicht in einen Eimer mit Wasser zu geben, das würde zu matschig werden, denn von der Töpferscheibe sind sie ja sowieso schon total feucht. Schau, dass du den Reste-Ton in ungefähr gleicher Konsistenz sammelst, also nicht härtere Teile in etwas weiches geben oder umgekehrt, das erleichtert das Aufarbeiten sehr.
Es gibt im Handel einigermaßen metallisch aussehende Glasuren für den Hobby-Bereich. Ich empfehle dir, einen Keramikbedarfshändler zu suchen, der dich besser beraten kann als ein allgemeiner Hobby-Laden.
Glasuren müssen IMMER erst auf nicht so wichtigen Stücken ausprobiert werden, denn schon die Konsistenz und die Art des Auftrags ist entscheidend für das Gelingen. Ob solche metallischen Glasuren auch auf dunklem Ton funktionieren muss ausprobiert werden. Je dunkler der Ton, desto mehr Metalloxide sind darin enthalten. Diese beeinflussen auch die Glasuren.
Suche im Forum auch nach den Begriffen Gefahrstoffe und gesundheitsschädlich.
Ich habe zufällig gerade für eine Anfängerin im Freundeskreis einen Text geschrieben, in dem grundsätzliches über Ton und Glasuren erklärt wird. Du kannst mir eine persönliche Nachricht mit deiner mail-Adresse schicken, dann schicke ich ihn dir auch.
Schönen Gruß und guten Anfang!
Maria
willkommen im Forum!
als erstes möchte ich dir empfehlen unbedingt jemanden zu suchen, der dir das Drehen zeigt und dich korrigieren und unterstützen kann. Alleine drehen zu lernen ist sehr mühsam und man gewöhnt sich dabei ungünstige Vorgehensweisen an. Da du schon Kontakt mit einer Keramikerin hast, könnte sie dir Empfehlungen geben, vorausgesetzt, sie ist wirklich Keramikerin und nicht einfach nur jemand der einen Ofen hat und Keramik macht.
Mit der Suchfunktion findest du im Forum auch einiges über eine günstige Körperhaltung an der Töpferscheibe.
Wie schnell frisch gedrehte Sachen trocknen, hängt nicht so sehr von der Zeit ab, sondern von der Temperatur und der Atmosphäre im Raum. Dabei kann es eine Rolle spielen, ob sie in einem Regal unten oder oben stehen, ob Zugluft ist, ob die Heizung an ist, ob es schon seit Tagen regnet usw.
Zum Abdrehen sind sie dann richtig, wenn der Ton sich nicht mehr klebrig anfühlt, bezw, wenn die Abdrehspäne nicht mehr am Werkstück kleben bleiben. Es hat keinen Sinn, einen Arbeitsgang machen zu wollen, wenn die Konsistenz des Tones nicht dafür geeignet ist. In so fern ist dies schon eine schöne Übung in Geduld.
Die Ränder trocknen zuerst, da sie normalerweise dünner als der Rest sind und sie am stärksten der Luftbewegung ausgesetzt sind. So bald sie so angetrocknet sind, dass man die Gefäße umdrehen kann ohne dass sie sich verformen, sollte man die Sachen auf die Öffnung stellen, damit der Boden nachtrocknen kann. Was oben ist, trocknet immer schneller als der untere Teil.
Ob es bis zur vollständigen Trocknung eine Woche oder länger dauert, hängt von den oben genannten Bedingungen ab. Eine gute Möglichkeit zu prüfen ist, wenn man das Gefäß an die Wange hält. Fühlt es sich dann noch kalt und feucht an, ist es noch nicht trocken.
Wenn es trocken ist, kann es endlos lange stehen bleiben bis es geschrüht (vorgebrannt) wird, da verändert sich nichts mehr, außer dass Staub drauf fällt, was bei einer eventuellen Dekoration Probleme machen kann. Schau im Forum nach dem Begriffen Schrühen, Kristallwasser, Brennkurve.
Tonreste und misslungene Teile kannst du aufbewahren und wieder verarbeiten. Das ist ein großer Vorteil des Tons gegenüber anderen Materialien. Suche dazu im Forum alles was du über Tonaufbereitung finden kannst, da wurde schon einiges geschrieben.
Du brauchst sie aber nicht in einen Eimer mit Wasser zu geben, das würde zu matschig werden, denn von der Töpferscheibe sind sie ja sowieso schon total feucht. Schau, dass du den Reste-Ton in ungefähr gleicher Konsistenz sammelst, also nicht härtere Teile in etwas weiches geben oder umgekehrt, das erleichtert das Aufarbeiten sehr.
Es gibt im Handel einigermaßen metallisch aussehende Glasuren für den Hobby-Bereich. Ich empfehle dir, einen Keramikbedarfshändler zu suchen, der dich besser beraten kann als ein allgemeiner Hobby-Laden.
Glasuren müssen IMMER erst auf nicht so wichtigen Stücken ausprobiert werden, denn schon die Konsistenz und die Art des Auftrags ist entscheidend für das Gelingen. Ob solche metallischen Glasuren auch auf dunklem Ton funktionieren muss ausprobiert werden. Je dunkler der Ton, desto mehr Metalloxide sind darin enthalten. Diese beeinflussen auch die Glasuren.
Suche im Forum auch nach den Begriffen Gefahrstoffe und gesundheitsschädlich.
Ich habe zufällig gerade für eine Anfängerin im Freundeskreis einen Text geschrieben, in dem grundsätzliches über Ton und Glasuren erklärt wird. Du kannst mir eine persönliche Nachricht mit deiner mail-Adresse schicken, dann schicke ich ihn dir auch.
Schönen Gruß und guten Anfang!
Maria
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Re: Ein paar Anfängerfragen
Und noch aus einem anderen Thread abkopiert:
Noch ein Tipp an BrennNessel:
Vielleicht ist dir das alles schon klar, aber für alle Fälle beschreibe ich hier nochmal wie man beim Zentrieren am Einfachsten Kraft einsetzt.
Es ist viel schwieriger, wenn man nur die Kraft der Arme einsetzt. Besser ist es mit dem ganzen Gewicht des Oberkörpers zu arbeiten. Dazu muss der Sitz ungefähr in Höhe des Scheibenkopfes
sein, damit man sich vom Hüftgelenk aus mit einigermaßen geradem Rückgrat nach vorne lehnen kann. Man sieht oft Videos, in denen Leute viel zu niedrig im Verhältnis zum Scheibenkopf in grausamer Körperhaltung mit in der Mitte abgeknicktem Rückgrat an der Scheibe arbeiten, ohne die Arme auf zu stützen. So eine Haltung bringt auf die Dauer nur Probleme für den Menschen und für den Topf.
Es ist besser mit dem Sitz in Scheibenhöhe die Unterarme auf die Oberschenkel auf zu stützen und die Hände möglichst zusammen zu lassen. Das ergibt ein ziemlich festes Knochengerüst und damit kann man sich nach vorne lehnen und viel Kraft abgeben. (außer beim hoch und runter schieben, da geht es ja nicht anders, als dass man die Hände voneinander entfernt und falls es ein größerer Batzen ist, beim Runterdrücken auch den rechten Arm vom Oberschenkel entfernt)
Dabei nicht vergessen, dass unsere Gelenke stufenlos verstellbar sind und in eine jeweils möglichst günstige Stellung für Mensch und Werk gebracht werden können. Damit gibt man dem Ton quasi eine veränderliche Schablone vor, durch die er sich durchzwängen muss.
Was auch hilft ist langsames, aber bestimmtes Anfassen und langsames Loslassen, damit der Batzen einige Umdrehungen lan Zeit hat, sich an die veränderte Krafteinwirkung an zu passen.
Noch ein Tipp an BrennNessel:
Vielleicht ist dir das alles schon klar, aber für alle Fälle beschreibe ich hier nochmal wie man beim Zentrieren am Einfachsten Kraft einsetzt.
Es ist viel schwieriger, wenn man nur die Kraft der Arme einsetzt. Besser ist es mit dem ganzen Gewicht des Oberkörpers zu arbeiten. Dazu muss der Sitz ungefähr in Höhe des Scheibenkopfes
sein, damit man sich vom Hüftgelenk aus mit einigermaßen geradem Rückgrat nach vorne lehnen kann. Man sieht oft Videos, in denen Leute viel zu niedrig im Verhältnis zum Scheibenkopf in grausamer Körperhaltung mit in der Mitte abgeknicktem Rückgrat an der Scheibe arbeiten, ohne die Arme auf zu stützen. So eine Haltung bringt auf die Dauer nur Probleme für den Menschen und für den Topf.
Es ist besser mit dem Sitz in Scheibenhöhe die Unterarme auf die Oberschenkel auf zu stützen und die Hände möglichst zusammen zu lassen. Das ergibt ein ziemlich festes Knochengerüst und damit kann man sich nach vorne lehnen und viel Kraft abgeben. (außer beim hoch und runter schieben, da geht es ja nicht anders, als dass man die Hände voneinander entfernt und falls es ein größerer Batzen ist, beim Runterdrücken auch den rechten Arm vom Oberschenkel entfernt)
Dabei nicht vergessen, dass unsere Gelenke stufenlos verstellbar sind und in eine jeweils möglichst günstige Stellung für Mensch und Werk gebracht werden können. Damit gibt man dem Ton quasi eine veränderliche Schablone vor, durch die er sich durchzwängen muss.
Was auch hilft ist langsames, aber bestimmtes Anfassen und langsames Loslassen, damit der Batzen einige Umdrehungen lan Zeit hat, sich an die veränderte Krafteinwirkung an zu passen.
Re: Ein paar Anfängerfragen
Vielen Dank für die vielen Informationen, liebe Maria!
Ich schicke Dir eine PM.
Ich schicke Dir eine PM.
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- Beiträge: 23
- Registriert: Dienstag 10. Oktober 2023, 13:00
Re: Ein paar Anfängerfragen
Hallo Denis, hier BrennNessel . Marias Tipps oben waren sehr hilfreich für mich. Ich habe solange an meiner Sitzposition herumgewerkelt, bis ich hinter jeden Satz von ihr einen Haken machen konnte! Inzwischen ist das Zentrieren, auch größerer Mengen Ton (und selbst mit einem eingeschränkten rechten Arm) kein Problem mehr.
Das streue ich nur mal eben hier ein, um Dir Mut zur Geduld mit auf die Reise zu geben - die Verbindung aus den wertvollen Profiratschlägen hier im Forum mit eigener Ausdauer in der Umsetzung bringt enorm weiter!
Das streue ich nur mal eben hier ein, um Dir Mut zur Geduld mit auf die Reise zu geben - die Verbindung aus den wertvollen Profiratschlägen hier im Forum mit eigener Ausdauer in der Umsetzung bringt enorm weiter!
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- Beiträge: 23
- Registriert: Dienstag 10. Oktober 2023, 13:00
Re: Ein paar Anfängerfragen
Zu Deiner Frage bzgl. Gold- und Silberglasuren:
Da hatte auch ich anfangs so meine Ideen im Kopf - und habe mich inzwischen davon verabschiedet.
Meine Versuche damals habe ich mit „Gloria“ (eine kupfergoldene Glasur) und „Altgold“ (abgedunkeltes Gold) gemacht, beide waren von Botz, glaube ich.
Die Ergebnisse variieren extrem, je nach Tonkörper, Untergrund, Auftragsdicke, Brenntemperatur … sowie dem großen unbekannten Glasurenüberraschumgsfaktor .
Ich hab mal ein paar Fotos für Dich rausgekramt:
Das sind zwei Glasurentests mit Altgold. Es war eher silbrig und nicht glänzend genug, so dass ich…
…beim oberen Teil dieser Räucherstatue einen vierfachen Auftrag und eine niedrigere Brenntemperatur gewählt habe. Das wurde schön metallisch glänzend, aber immernoch silbern, nicht golden.
Das ist ein Glasurentest mit Gloria, am Rand des Blumentopfs. Es kommt auf dem Bild nicht gut raus, aber hat tatsächlich einen leicht kupferfarbenen Schimmer - jedoch konnte ich diesen in keiner meiner folgenden Anwendungen erneut erzielen (vielleicht kam der Schimmer durch die Unterglasur zustande!?)
Am ehesten hat es noch bei diesen Weihnachtslichtern geklappt (Gloria ist auf den Sternen), aber ich hätte sie mir glänzender, satter und weniger „grau“ vorgestellt.
Hier noch einer der vielen missglückten Versuche: Das ist Altgold unter diversen Experimenten mit Engobe. Von „Gold“ und „metallisch“ blieb hier gar nichts mehr übrig und die Glasur wirkte obendrein in den Engoben scheinbar als Flux. Ich mag zwar das Ergebnis, aber es hat mit dem, was ich mir zuvor vorgestellt hatte, rein gar nichts zu tun…
Aaaalso - man kann es sicher hinkriegen, die Ergebnisse der Idee anzunähern, aber sei auf viel Ausprobieren gefasst! Für ein silbrig-glänzendes Ergebnis ist vielleicht das „Altgold“ ein Anfang.
Ach ja, und es wäre sicher gut, wenn Du die Keramikerin, wo Du brennen möchtest, vorher fragst, ob sie metallische Glasuren überhaupt in ihren Ofen nimmt. Nicht, dass Du dann alles glasiert daheim stehen hast und es gar nicht brennen kannst.
Viel Freude an Allem wünsche ich Dir!
Da hatte auch ich anfangs so meine Ideen im Kopf - und habe mich inzwischen davon verabschiedet.
Meine Versuche damals habe ich mit „Gloria“ (eine kupfergoldene Glasur) und „Altgold“ (abgedunkeltes Gold) gemacht, beide waren von Botz, glaube ich.
Die Ergebnisse variieren extrem, je nach Tonkörper, Untergrund, Auftragsdicke, Brenntemperatur … sowie dem großen unbekannten Glasurenüberraschumgsfaktor .
Ich hab mal ein paar Fotos für Dich rausgekramt:
Das sind zwei Glasurentests mit Altgold. Es war eher silbrig und nicht glänzend genug, so dass ich…
…beim oberen Teil dieser Räucherstatue einen vierfachen Auftrag und eine niedrigere Brenntemperatur gewählt habe. Das wurde schön metallisch glänzend, aber immernoch silbern, nicht golden.
Das ist ein Glasurentest mit Gloria, am Rand des Blumentopfs. Es kommt auf dem Bild nicht gut raus, aber hat tatsächlich einen leicht kupferfarbenen Schimmer - jedoch konnte ich diesen in keiner meiner folgenden Anwendungen erneut erzielen (vielleicht kam der Schimmer durch die Unterglasur zustande!?)
Am ehesten hat es noch bei diesen Weihnachtslichtern geklappt (Gloria ist auf den Sternen), aber ich hätte sie mir glänzender, satter und weniger „grau“ vorgestellt.
Hier noch einer der vielen missglückten Versuche: Das ist Altgold unter diversen Experimenten mit Engobe. Von „Gold“ und „metallisch“ blieb hier gar nichts mehr übrig und die Glasur wirkte obendrein in den Engoben scheinbar als Flux. Ich mag zwar das Ergebnis, aber es hat mit dem, was ich mir zuvor vorgestellt hatte, rein gar nichts zu tun…
Aaaalso - man kann es sicher hinkriegen, die Ergebnisse der Idee anzunähern, aber sei auf viel Ausprobieren gefasst! Für ein silbrig-glänzendes Ergebnis ist vielleicht das „Altgold“ ein Anfang.
Ach ja, und es wäre sicher gut, wenn Du die Keramikerin, wo Du brennen möchtest, vorher fragst, ob sie metallische Glasuren überhaupt in ihren Ofen nimmt. Nicht, dass Du dann alles glasiert daheim stehen hast und es gar nicht brennen kannst.
Viel Freude an Allem wünsche ich Dir!
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- Beiträge: 23
- Registriert: Dienstag 10. Oktober 2023, 13:00
Re: Ein paar Anfängerfragen
Das Altgold war eine „Paint It“ Glasur (Andrea Wolbring), W 641 (1020 bis 1100 Grad);
Gloria = Botz Nr. 9545 (1020 bis 1100 Grad).
LG
Gloria = Botz Nr. 9545 (1020 bis 1100 Grad).
LG
Re: Ein paar Anfängerfragen
Hallo Denis, mach doch bitte mal Proben auf einem weißen Scherben ( Probeplättchen ).
Gruß Ursula
Gruß Ursula
Re: Ein paar Anfängerfragen
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für Eure vielen Antworten. Die Drehscheibe ist in ein paar Tagen da. Dann probiere ich mich im ersten Schritt mal daran etwas zu fertigen. Ich bin sehr gespannt.
Vielen Dank besonders auch für die Tollen erfahrungsreichen Bilder!
LG
vielen Dank für Eure vielen Antworten. Die Drehscheibe ist in ein paar Tagen da. Dann probiere ich mich im ersten Schritt mal daran etwas zu fertigen. Ich bin sehr gespannt.
Vielen Dank besonders auch für die Tollen erfahrungsreichen Bilder!
LG
Re: Ein paar Anfängerfragen
Hallo, bei Booklooker wird gerade dieses sehr gute Buch zum Drehen angeoten. Es ist auch ein großes Poster mit Abbildungen von den Drehschritten enthalten.
Also absolut empfehlenswert.
Gruß Ursula
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/J ... ionID=4934
Also absolut empfehlenswert.
Gruß Ursula
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/J ... ionID=4934