Hallo an alle Experten!
Ich habe gerade einen Glasureimer geöffnet und eine seltsame Entdeckung gemacht: am oberen Rand der Flüssigglasur haben sich an der Eimerwand komische weiße Ablagerungen gebildet, sie sehen aus wie Puderzucker -Krümel (siehe Foto im Anhang)
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Was ist das? Irgendeine Salzkristallebildung? Muss ich das aus der Glasur entfernen oder einfach wieder unterrühren?
Danke für eure Infos!
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Hallo, das sind Kristallbildungen von alkalischen Mineralien in der Glasur. Du mußt jetzt die Glasur sieben, dann kannst Du die Kristalle in warmen Wasser auflösen und dieses Wasser der Glasur wieder zugeben. Von der jetzt zu dünn gewordenen Glasur musst Du dann nach dem Absetzen des Wassers, wenn die Glasur einige Zeit gestannden hat, das Wasser abziehen, um die Konsistenz wieder richtig einzustellen.
Gruß Ursula
nachtrag... damit entnimmst Du natürlich der Glasur , Anteile der Glasur die Wasserlöslich sind. In der Regel sind das Wasserlösliche Alkalien.
Gruß Ursula
OK, vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung, so werde ich es machen! Ich vermute nämlich die weißen Krümel auch als Ursache für ein nicht so schönes Glasurergebnis (es waren weiße erhabene große Krümel, die nicht ausgeschmolzen waren)
sollten sich die Kristalle nicht in warmem bzw. heißem Wasser lösen, würde ich sie mit Hilfe eines Mörsers so fein wie möglich zermahlen. (Am besten einen relativ großen Mörser aus Porzellan verwenden, da die Körnchen oftmals sehr hart sind und beim Zerkleinern leicht durch die Gegend springen. Solche Mörser gibt‘s bei den meisten größeren Keramikbedarfshändlern und im Laborbedarf.)
Der auskristallisierte Stoff (zumeist ein Flussmittel) muss auf jeden Fall dem Glasuransatz wiederzugeführt werden, da er ansonsten fehlt und das Ergebnis fast immer ein anderes ist, wie Du ja auch schon feststellen musstest. Da häufig auch die Mahlfeinheit/Körnchengröße eines Glasurrohstoffes eine Rolle spielt, gelingt es leider nicht immer, einen Glasuransatz vollständig „wiederzubeleben“, bei dem etwas auskristallisiert ist, speziell bei Effektglasuren - ich spreche da aus leidvoller Erfahrung…
Vorbeugend hilft dagegen am besten, angerührte Glasuren möglichst bei Zimmertemperatur zu lagern (also nicht kälter) und zusätzlich zwischendurch immer mal aufzurühren, auch wenn man sie nicht benutzt, um die Kristallkeime dadurch am ungestörten Wachstum zu hindern.
... also, das Anmachwasser mit einem Schwamm abziehen und in einen Topf, den Du erhitzen kannst geben. Dann siebst Du die Glasur. Die Siebrückstände kannst Du jetzt in dem Anmachwasser auf dem Herd erhitzen. Dann lösen sie sich auf. Vielleich würde es auch klappen, die komplette Glasur zu erhitzen und somit die Alkalien aufzulösen. Das kannst Du ja mal ausprobieren?
Gruß Ursula