Hallo Zusammen,
ich bin etwas ratlos und hoffe auf Tipps von Euch.
Bisher habe ich gerne mit den Flüssigglasuren von Botz gearbeitet. In letzter Zeit ist allerdings leider oft der Wurm drin. Immer wieder habe ich mit Nadelstichen, bis hin zu Kraterbildungen zu kämpfen. Teilweise sehe ich bereits beim Auftragen der 2. oder 3.Schicht, dass sich Nadelstiche gebildet haben, die dann auch im Glasurbrand nicht wirklich weg gehen.
Bei einem Stück bin ich jedoch besonders ratlos. Ich habe dort zunächst 2x Salamander (9892) und anschließend 2x Botz Beigegranit (9894) aufgetragen - beides Steinzeugglasuren. Alle Schichten gut getrocknet. Alles problemlos und ein schön homogener Auftrag.
Eigentlich sollte das Ergebnis dann sein, dass unter dem Beigegranit die Salamanderglasur mehr oder weniger fleckig zum Vorschein kommt. Aber irgendetwas ist schief gegangen und die obere Glasur (Beigegranit) hat richtige Krater gebildet. Das Ergebnis ist eine sehr unebene Fläche und überhaupt nicht der gewünschte Effekt. Auf dem Foto ist das leider schwer zu erkennen. Aber jeder dunkle Fleck ist jetzt wie ein kleines Loch (Krater).
Gebrannt habe ich bei 1240°C und 30 Minuten Haltezeit.
Hat jemand eine Idee, woran es gelegen haben könnte? Haltezeit zu lang? Brenntemperatur zu hoch/niedrig? In welche Richtigung könnte ich einen neuen Versuch wagen. Ich freue mich über jeden Tipp. Danke!
Krater in Glasur
Krater in Glasur
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Re: Krater in Glasur
Hej!
Vorweg, ich habe keine Ahnung von Botz Streichglasuren.
Aber vielleicht helfen meine Fragen und Anmerkungen dir trotzdem.
Zuerst die Fragen: hast du eine Referenz wie die Glasurenkombi eigentlich aussehen soll? Also eine Testkachel oder ähnliches? Brennen die Glasuren einzeln aufgetragen gut aus? Sind alle anderen Glasuren aus dem Brand so wie gedacht geworden?
Es kann an vielen Faktoren liegen, warum das Ergebnis nicht wie gewünscht geworden ist. Zum einen natürlich die Erwartungshaltung deinerseits, streicht man zwei Glasuren übereinander, dann ist es erstmal ein Experiment. Kann gut oder mies laufen. Wenn du aber schon weißt das es klappen kann, dann musst du vielleicht noch ein paar Testreihen machen (Anzahl der Lagen verändern, etc.).
Zu den Blasen: Glasuren sollten immer recht blasenfrei vor dem Auftrag sein. Hast du villeicht zu stark gerührt? Manchmal hilft es den geschrühten Scherben vor der ersten Lage mit einem feuchten Schwämmchen oder mit einem Mikrofasertuch anzufeuchten. Zusätzlich kann man auch die Glasur ein wenig verdünnen. Dann sollen bei Streichglasuren die Lagen immer gut durchgetrocknet sein bevor man die nächste aufträgt. Kleine Fehler kann man nach dem Trocknen der Glasur noch mit dem Finger verreiben.
Ausgasender Ton kann natürlich auch noch eine Rolle spielen. Da würde dann die Erhöhung der Schrühbrannttemperatur in Frage kommen. Ist aber meist eher ein Thema bei farbigem Ton.
Was ich dir raten würde: systematisch testen, alles (!) aufschreiben was du gemacht hast, ggf. gute vorher/nachher Bilder machen. Es spielt alles eine Rolle (Tonart, Temperatur/Brennkurve, Auftegsart und auch ob die Glasur auf einer vertikalen oder horizontalen Fläche aufgetragen wurde). So bekommst du am ehesten reproduzierbaren Ergebnisse. Deshalb lohnt sich die Mehrarbeit.
Viele Grüße!
Vorweg, ich habe keine Ahnung von Botz Streichglasuren.
Aber vielleicht helfen meine Fragen und Anmerkungen dir trotzdem.
Zuerst die Fragen: hast du eine Referenz wie die Glasurenkombi eigentlich aussehen soll? Also eine Testkachel oder ähnliches? Brennen die Glasuren einzeln aufgetragen gut aus? Sind alle anderen Glasuren aus dem Brand so wie gedacht geworden?
Es kann an vielen Faktoren liegen, warum das Ergebnis nicht wie gewünscht geworden ist. Zum einen natürlich die Erwartungshaltung deinerseits, streicht man zwei Glasuren übereinander, dann ist es erstmal ein Experiment. Kann gut oder mies laufen. Wenn du aber schon weißt das es klappen kann, dann musst du vielleicht noch ein paar Testreihen machen (Anzahl der Lagen verändern, etc.).
Zu den Blasen: Glasuren sollten immer recht blasenfrei vor dem Auftrag sein. Hast du villeicht zu stark gerührt? Manchmal hilft es den geschrühten Scherben vor der ersten Lage mit einem feuchten Schwämmchen oder mit einem Mikrofasertuch anzufeuchten. Zusätzlich kann man auch die Glasur ein wenig verdünnen. Dann sollen bei Streichglasuren die Lagen immer gut durchgetrocknet sein bevor man die nächste aufträgt. Kleine Fehler kann man nach dem Trocknen der Glasur noch mit dem Finger verreiben.
Ausgasender Ton kann natürlich auch noch eine Rolle spielen. Da würde dann die Erhöhung der Schrühbrannttemperatur in Frage kommen. Ist aber meist eher ein Thema bei farbigem Ton.
Was ich dir raten würde: systematisch testen, alles (!) aufschreiben was du gemacht hast, ggf. gute vorher/nachher Bilder machen. Es spielt alles eine Rolle (Tonart, Temperatur/Brennkurve, Auftegsart und auch ob die Glasur auf einer vertikalen oder horizontalen Fläche aufgetragen wurde). So bekommst du am ehesten reproduzierbaren Ergebnisse. Deshalb lohnt sich die Mehrarbeit.
Viele Grüße!
Re: Krater in Glasur
Am besten ist es wohl, wenn Du Dich direkt an Botz wendest. Die Firma ist wirklich sehr hilfsbereit und man bekommt in der Regel ganz schnell eine Antwort von einem Fachmenschen, der sich gut auskennt.
Manchmal liegt es bei den Streichglasuren auch ganz simpel an der Konsistenz. Im Laufe der Zeit verdunstet Wasser, welches natürlich auch wieder zugefügt werden sollte (ich verwende hier ganz normales Wasser aus dem Kran). Wenn Du die Glasur zu dick aufgetragen hast, kann das zu diesen Nadelstichen führen. Die kann man vorsichtig mit einem Messer abschaben bzz. glätten, bis die Glasur wieder gleichmäßig aussieht (natürlich bevor Du Deine Sachen brennst ).
Manchmal liegt es bei den Streichglasuren auch ganz simpel an der Konsistenz. Im Laufe der Zeit verdunstet Wasser, welches natürlich auch wieder zugefügt werden sollte (ich verwende hier ganz normales Wasser aus dem Kran). Wenn Du die Glasur zu dick aufgetragen hast, kann das zu diesen Nadelstichen führen. Die kann man vorsichtig mit einem Messer abschaben bzz. glätten, bis die Glasur wieder gleichmäßig aussieht (natürlich bevor Du Deine Sachen brennst ).
Re: Krater in Glasur
Ganz lieben Dank für die Tipps. Dann frage ich mal bei Botz nach und werde noch etwas experimentieren.
Das Glasur beim älterwerden Probleme machen könnte, klingt logisch, hatte ich bisher jedoch gar nicht bedacht. Das könnte hier tatsächlich das Problem sein, da ich die Glasurkombi bereits probiert hatte und sie dabei gut gelungen war. Theoretisch hätte es also klappen sollen. Der eine Glasurtopf war jedoch tatsächlich schon älter und die Konsistenz vielleicht auch nicht mehr optimal. Ich hatte zwar Wasser hinzugegeben, aber ob die Menge gut war, ist dann wieder eine andere Frage
Das Glasur beim älterwerden Probleme machen könnte, klingt logisch, hatte ich bisher jedoch gar nicht bedacht. Das könnte hier tatsächlich das Problem sein, da ich die Glasurkombi bereits probiert hatte und sie dabei gut gelungen war. Theoretisch hätte es also klappen sollen. Der eine Glasurtopf war jedoch tatsächlich schon älter und die Konsistenz vielleicht auch nicht mehr optimal. Ich hatte zwar Wasser hinzugegeben, aber ob die Menge gut war, ist dann wieder eine andere Frage