Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

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k_ton
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Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von k_ton »

Hallo zusammen, trotz vielfachem Einlesen in die Zertifikatsthematik bin ich mir bzgl. der Notwendigkeit bei "Geschirr" für Tiere unsicher. Ich verwende bisher lediglich zugekaufte, keine selbsthergestellten Glasuren, die lt. Hersteller erstmal lebensmittelecht sind, und möchte im kleinen Rahmen einige Hunde- und Katzennäpfe verkaufen. Benötige ich dafür nun je Glasur ein Zertifikat und bin damit eingeschränkt, was meine Farbauswahl betrifft, oder ist der Hund hier wie sonst auch eine Sache und das Hundefutter damit nicht im herkömmlichen Sinne ein Lebensmittel?
Lieben Dank schon jetzt für Eure Ratschläge & viele Grüße aus dem schönen Spessart :)
Maria Ortiz Gil
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Eigentlich kann eine Glasur nur durch Säure angelöst werden. Das könnte bei Lebensmitteln für Menschen passieren (Salate, sauer eingelegte Früchte, Säfte).

Hundefutter ist wohl eher nicht sauer (hab keines probiert). Jedenfalls mochte meine Hund nie irgendetwas saures.
Ich denke, dass man sich keine Gedanken zu machen braucht.
Hantwerck
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Hantwerck »

Hallo k_ton,

du schreibst, dass du bisher nur zugekaufte Glasuren verwendest. Das impliziert, dass du nicht erst seit heute töpferst, zumal du dein Sortiment um Tiernäpfe erweitern möchtest.
Daher drängt sich mir die Antwort auf, dass die Konformitätserklärung sowieso ansteht, sofern du bisher (und auch zukünftig) Geschirr für Menschen hergestellt und verkauft hast und nicht nur Dekorationsartikel.
Zwar sind die Fertigglasuren getestet, aber in einem komplett anderen Kontext. Du musst, wenn du gewerblich Geschirr in Umlauf bringst, die gleichen Glasuren im Rahmen deines Kontextes testen lassen (dein(e) Ton(e) + die Glasuren + deine Glattbrandtemperatur(en)).
Da ich selbst auch einen Hund habe, kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass die allermeisten Hundebesitzer drauf schauen, dass ihr Hund "nur das Beste" bekommt. Also Premiumfutter vom Premiumteller ;-)
Und je nach Vorlieben des Hundes, kann schon mal ein saures Leckerli im Napf landen (Essiggurke, Apfel, Orange, ...)

Frohes Schaffen
Alexa

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hille
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von hille »

Jetzt lass mal die Kirche im Dorf, Alexa. Getestet wird nur auf Blei und Cadmium und gar nicht auf Säurefestigkeit. Blei und Cadmium werden eh nicht in den Glasuren sein. Und wenn k_ton tatsächlich mal Geschirr für Menschen anfertigen möchte, dann ist es immer noch früh genug zum Testen. Bis dahin können die Vorschriften ja auch schon wieder anders sein.
k_ton
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von k_ton »

Hallo zusammen,
vielen Dank für die Antworten, die meine Überlegungen größtenteils genau treffen, allerdings keine finale Aussage zur tatsächlichen Notwendigkeit nach gesetzlichen Vorschriften beinhalten. Ich töpfere und verkaufe bisher ausschließlich Dekorationsartikel - beim Geschirr habe ich mich ausschließlich auf meinen eigenen Küchenschrank begrenzt ;-) Die Hundenäpfe waren eben meine Überlegung, das Sortiment etwas zu erweitern. Ich habe selbst Hunde und Katze, auch die sind Prinzessin und Prinz und bekommen "nur das Beste", letztlich frag ich mich aber doch, ob der Gesetzgeber meint, dass Bello durch die Vorlage eines Glasurzertifikats genauso geschützt werden muss wie Hans Peter von nebenan. Vllt wurde ja schon mal jemand vom Ordnungsamt geprüft und kann aus Erfahrung sagen, welche Werke der Ordnungshüter zum Testen mitnimmt?
Lieben Dank Euch & beste Grüße
tuxpert
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von tuxpert »

Guten Tag k_ton,
die Gesetzeslage ist etwas kompliziert: Die betreffenden Gesetze sind das Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch und die Bedarfsgegenständeverordnung. Dort ist klar definiert, dass ein Bedarfsgegenstand ein Gegenstand ist der dazu bestimmt ist mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen. Wer diese Lebensmittel nachher isst spielt da zunächst keine Rolle.
Übrigens gilt die Verordnung auch für Körperpflegeartikel (zB. Seifenschalen!), Spielwaren (zB. Tonfiguren an denen Kinder lutschen könnten).

Allerdings wird in §31, Abschnitt 5 explizit erwähnt, dass Bedarfsgegenstände nur so hergestellt werden dürfen, dass durch den Übergang von Gefahrenstoffen nicht die menschliche Gesundheit gefährdet wird.

Der kritische Punkt ist also die bestimmungsgemäße Verwendung – da du aber nie ausschließen kannst, dass jemand den Hundenapf für sein Frühstücksmüsli benutzt bist du meiner Einschätzung nach nur mit Konformitätserklärung auf der sicheren Seite. Die Hundehalter werden sicher auch eher getestet ungiftige Futternäpfe wollen.

Bei einer Prüfung des Ordnungsamts nimmt zunächst niemand Stücke mit um sie für dich zu testen. Es ist deine Pflicht als Hersteller / Inverkehrbringer für jede Glasur die in Kontakt mit Lebensmitteln kommt eine gültige Konformitätserklärung eines akkrededierten Testlabors vorlegen zu können. Hier spielt es auch keine Rolle ob du verkaufst oder verschenkst. Wenn du das Zertifikat nicht vorlegen kannst, ist das eine Ordnungswidrigkeit, der Verkauf wird gestoppt und du wirst verpflichtet die Tests nachholen zu lassen. Wenn deine Stücke dann tatsächlich die Grenzwerte nicht einhalten und du sie trotzdem in Verkehr gebacht hast, ist das eine Straftat (definiert in §12 Bedarfsgegenständeverordnung).

Die Untersuchung kostet ja nicht viel -> Ich empfehle: einfach machen und ruhig schlafen können.

MfG,
tuXpert
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Dreckspatz
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Dreckspatz »

Ich gebe tuxpert recht.
Ich habe pro glasur 35 Euro bezahlt, das ist ok.
Ich glasiere die Flächen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen mit transparentglasur als letzte Schicht, muss also auch nur diese glasur testen lassen.
Alles kein hexenwerk
Chris
Tonbee
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Tonbee »

Hallo Chris, verrätst du mir, wo du die Glasuren testen lassen hast? Ich habe bisher nur den Preis von MUT gefunden, der bei 58€ brutto lag, ist dann schon happig wenn man mehr als 5 Glasuren verwendet und das nur in Kleinstserien!
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Dreckspatz
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Dreckspatz »

Hallo
Das war MUT.
Vor ca 2 Jahren.
Der keramik hype lässt grüßen, vermute ich mal.
Man passt sich dem Markt an.
Nimm einfach für die innere Seite, die mit dem Lebensmittel in Kontakt kommt, als letze schicht transparentglasur. Sind 58 Euro...fertig.
Wieso 5 ....den Fehler hatte ich auch gemacht....
LG chris
greenday
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Registriert: Freitag 1. Juni 2012, 11:27

Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von greenday »

Unabhängig der Thematik mit den Näpfen, habe ich eine Frage. Mir wurde immer gesagt, dass sich Glasuren vermischen beim ausschmelzen und darum
das mit dem Transparent überstreichen nicht funktioniert, ausser bei Engoben.
Kann mir da jemand Auskunft geben, der Bescheid weiss?
Ono
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Ono »

Eigentlich lässt sich darüber gar nichts pauschal sagen. Das kommt auf die konkreten Glasuren an. Könnte sein, das gar nichts passiert, aber ich habe auch schon Glasuren übereinander gemacht, die beide für sich gut funktionierten, und dann ist mir die Mischung über alle Ofenetagen bis nach unten runtergelaufen. Hätte ich nur vorher getestet...
Also wenn du nicht auch eine Stunde mit dem Winkelschleifer sauber machen willst. Testen!
Bei vielen anderen Kombinationen ist das Ergebnis vollkommen problemlos und die Glasuren liegen einfach übereinander. Bei Chris funktioniert es ja offensichtlich.
Und manchmal kriegt man sogar eine positive Überraschung und die Kombination ergibt etwas ganz Neues...
Testen!
Das ist aber eigentlich ein anderes Thema. Dafür sollte man dann gewöhnlich auch ein neues Thema starten.
Maria Ortiz Gil
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

@greenday
Vielleicht gibt es ein grundsätzliches Missverständnis:
...das mit dem Transparent überstreichen nicht funktioniert,...
Transparente Glasuren können genau so schädliche, durch Säure lösliche Stoffe enthalten. Eine Transparentglasur ist nicht automatisch für Lebensmittel geeignet, es kommt auf die Rezeptur an, und deshalb könnte man, auch wenn sie nicht mit der darunter liegenden verschmelzen würde, nichts gefahrlos damit abdecken, auch keine Engobe.

Wenn man sicher gehen will, kommt man um eine Testung nicht herum.
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Dreckspatz
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Dreckspatz »

Hallo
Ono: ja, bei mir funktioniert es gut
Maria: die verwendete transparentglasur ist natürlich getestet, das meinte ich mit den 1 x 58 Euro für einen test.......
LG chris
tuxpert
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von tuxpert »

Hallo zusammen,
auch auf die Gefahr hin als Pedant verschrien zu werden: Die Bedarfsgegenständeverordnung schreibt vor, dass eine Konformitätserklärung pro verwendetem Dekor erforderlich ist (die Konformitätserklärung muss eine klare Identifikation des Dekors enthalten). Ebenfalls sind sogenannte Trinkrandproben beim Übergang von Innen zu Außenglasur zB. bei Tassen oder Schälchen erforderlich. Das bedeutet, dass Glasurgemische aus aufeinanderlegen verschiedener Glasuren ebenfalls einzeln getestet werden müssen weil sich ja ein neues Dekor ergibt. Das gilt auch für Unter- oder Aufglasurengoben bzw. -farben. Chemisch gesehen macht das ja auch in gewisser Weise Sinn, da übereinandergelegte Glasuren ja eine gemeinsame Schmelze bilden und das ein völllig anderes Glas ist als die Schmelze der letzten Schicht alleine.

Ganz gut zusammengefasst ist es eigentlich bei https://www.mut-umwelt.de/Konformitaetserklaerung und https://www.untersuchungsaemter-bw.de/p ... eramik.pdf nachzulesen.

Ob das dann noch für den Kleinhersteller wirtschaftlich ist und ob du bei einer Prüfung mit deiner Lösung der "Transparentglasur als Innenschicht" ungeschoren davon kommst steht auf einem anderen Blatt.

Man kann sich auch freundlich bei den Testlaboren oder auch bei https://www.cvua-stuttgart.de kostenlos beraten lassen.

lg,
tuxpert
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Dreckspatz
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Re: Glasurzertifikate für Hundenäpfe?

Beitrag von Dreckspatz »

Hallo tuxpert
Als blutiger Anfänger vor 3 Jahren habe ich mich selbstverständlich durch das von dir zitierte Labor beraten lassen und exakt die mir empfohlene Praxis seither gelebt. Die letzte Schicht für Innen und logisch auch den mundrand als transparentglasur sei ok um die Anforderungen zu erfüllen. Ich habe mir nicht angemasst, als nichtchemiker, hier eigene Ideen zu entwickeln und vor allem nicht im forum zu verbreiten.
Ich habe mich vom Labor beraten lassen.
Als "kleinhersteller" mit 5 Bränden dieses Jahr.
gut, ist 3 Jahre her, dürfte sich aber inhaltlich nix geändert haben.
Interessant und erschütternd ist für mich eher, dass etliche marktbeschicker im keramik Bereich, die keramik herstellen, von einer Konformitätserklärung noch nie gehört haben. Wenn man die mal höflich danach fragt........
Lg chris
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