Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Tongrube
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Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von Tongrube »

Hallo zusammen,

seit Tagen grüble ich über eine Grundsatzentscheidung beim Kauf meines ersten Ofens, ohne wirklich weiter zu kommen. Vielleicht könnt Ihr mir helfen.

Edit sagt, nach müde kommt doof: sehe gerade, dass die Frage wohl doch besser im Ofenbereich aufgehoben wäre - vllt. ist ein Moderator oder Admin so freundlich, sie umzuhängen.

Die Basisdaten sind soweit klar: ich möchte gern Steinzeug brennen können und es soll daher ein Ofen der TE-S Serie von Rohde werden. Konkret geht es um den TE 95/98 S und da die Frage: welchen von beiden. Wer das Konzept nicht kennt: ersterer ist mit einem Zusatzring auf 145l erweiterbar (nennt sich dann 145 S). Damit das geht, läuft der Ofen in der 95l-Grundversion auf 2 Phasen, die 16 Ampere ziehen. In der Version 98 S werden alle drei Phasen genutzt und pro Phase werden dann nur 10 Ampere benötigt - aber der Ofen ist nicht erweiterbar.

Leider reichen meine technischen Kenntnisse hier nicht weit genug: welchen Vorteil hat Letzteres eigentlich? Werden die Spiralen weniger belastet und halten dadurch potentiell länger?

Und auf der anderen Seite: brauche ich als Hobbyist, der sich v.a. für Gebrauchskeramik interessiert, mehr als gut 40cm nutzbare Ofenhöhe? Das wären schon große Kannen oder Vasen. Skulpturen o.ä. interessieren mich nicht und ich denke, das wird auch so bleiben. Und mehr Etagen (bei dann um 65cm nutzbarer Höhe) muss ich auch erstmal voll machen.

Dazu kommt: ich würde für den Glattbrand mittelfristig gern auf Gasbrand gehen, weil ich gern reduzierend brennen möchte (Holzbrand wird wohl eher ein Traum bleiben) und der Elektroofen würde dann hauptsächlich zum Schrühen genutzt (die Temperaturreserve für echtes Steinzeug will ich aber auf jeden Fall haben). Da ich dabei ja stapeln kann, wären 95l Volumen nach meinen grünschnabligen Dafürhalten auch schon ein ganz ordentliches Volumen: benötige ich da wirklich die Option auf 145l zu gehen? Oder steht der Erweiterungsring, den ich aus Kostengründen sofort mitkaufen würde, nur im Weg und setzt Staub an? Denn soviel meine ich verstanden zu haben: den Ring "ständig" ein und wieder aus zu bauen, sieht das Konzept ja eher nicht vor.

Habt Ihr dazu ein paar Denkanstöße? Ich drehe mich gerade etwas im Kreis, fürchte ich...
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marcel
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von marcel »

Hallo,

ich habe auch den Rohde Te-S 95 und bin sehr zufrieden, habe ihn ohne Zwischenring gekauft, finde die Möglichkeit zu erweitern aber gut. Verbrauchen tut der Ofen ca. 15-18kwh (je nach Beladung) im Glattbrand bei 130h bis 600 und dann Vollgas auf 1260 mit 15min haltezeit. Laut Rohde sollten die Heizwendel bei Bränden um die 1260, 300 Brände mitmachen. Bei 1300 nur 100 Brände. Frag doch bei Rohde direkt an, wo genau der Unterschied ist und was sie dir empfehlen. Ich habe mich auch direkt von Rohde beraten lassen, sind super freundlich und antworten schnell und kompetent.

Viele Grüße
Marcel

P.s. vielleicht entscheidet am Ende die Lieferzeit darüber welcher es werden soll ;-)
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Tongrube
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von Tongrube »

Hallo Marcel,

vielen Dank für die Informationen! Besonders der Verbrauch ist interessant: das ist weniger, als ich befürchtet habe. Den Rest des Satzes verstehe ich allerdings nicht (im Glattbrand bei 130h bis 600 und dann Vollgas auf 1260 mit 15min haltezeit.)

Das die Wendel auch bei Temperaturen, für die der Ofen gedacht ist, nur 300 Brände durchhalten, finde ich allerdings etwas enntäuschend. Man wird sehen. Bei Rohde konnte ich immerhin klären, dass es in dieser Hinsicht egal ist, ob die Wendel mit zwei oder drei Phasen betrieben werden. Das spielt lediglich für die Installation im Haus eine Rolle. Der nicht erweiterbare 98 S ist damit schon raus.

Die Lieferzeit hat sich zurzeit wohl wieder eingependelt und liegt bei diesen Modellen bei ca. 8 Wochen.

Schöne Grüße

Tongrube
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marcel
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von marcel »

Hallo Tongrube,

acht Wochen sind super, bei mir lag die Lieferzeit bei 6 Monaten. ich hab nur meine Brennkurve beschrieben, die ist auch ausschlaggebend für den Verbraucht. Also ich finde 300 Brände im Steinzeugbereich gut, wenn’s mehr werden ist ja auch nicht schlecht. Das ist bei einem Glattbrand in der Woche ca. 6 Jahre bis sie verbraucht sind und getauscht werden müssen. Zur Orientierung, ich bekomme ca. 80-90 Becher in einen Glattbrand, die müssen sich auch erstmal verkaufen. 😉

Und sollte der Ofen wirklich jede Woche voll sein, ist er vielleicht auch einfach zu klein. Also sollte vor dem Kauf klar sein wieviel und was man produziert und danach entscheidet man sich für die entsprechenden Größe.



Liebe Grüße,
Marcel
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Tongrube
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von Tongrube »

Hi Marcel,
marcel hat geschrieben: Dienstag 18. Oktober 2022, 20:59 ich hab nur meine Brennkurve beschrieben, die ist auch ausschlaggebend für den Verbraucht.
Soweit war ich, aber die Angaben bzw. Einheiten verstehe ich leider nicht: 130h sind für mich 130 Stunden. So lange wirst Du kaum aufheizen ;). Meinst Du in 1:30h (also 90min) bis 600°C, dann unter Volllast auf 1260°C und dann 15min Haltezeit?

Schöne Grüße

Tongrube
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marcel
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von marcel »

Nein, es sollte 130c/h heißen.

Viele Grüße
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Tongrube
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von Tongrube »

Ah, jetzt, ja! Ich danke Dir!!!
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Yaki
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von Yaki »

marcel hat geschrieben: Montag 17. Oktober 2022, 19:42 Glattbrand bei 130h bis 600 und dann Vollgas auf 1260 mit 15min haltezeit.
Marcel

Wie lange braucht denn der Ofen um von 600°C auf 1260°C zu kommen?
marcel
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Re: Gretchenfrage Ofenkauf - Erweiterungsoption sinnvoll?

Beitrag von marcel »

Ich war noch nie ganz dabei, brenne meistens über Nacht. Als ich ihn dass erstmal unter volllast habe brennen lassen war ich auch neugierig, habe es aber nicht wirklich dokumentiert. Ich erinnere mich aber, dass er innerhalb von 10minuten vom umschaltpunkt also 600 Grad auf 700 Grad gefahren ist. Das Tempo verringert sich natürlich drastisch umso näher er dem Endpunkt kommt.
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