WAK Glasur u Tonkörper

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Aphavexelte
Beiträge: 12
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WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Aphavexelte »

Hallo Ihr Lieben,
Ich bin seit einiger Zeit Mitleserin in diesem Forum und wende mich nun mit einer Frage an Euch in der Hoffnung auf Eurer Schwarmwissen!

Vor fast 14 Monaten habe ich mit Tonarbeiten begonnen und baue Vasen mit der Hand (Wulsttechnik, Pinchen…). Mittlerweile interessiere ich mich zusehends für die Zubereitung von Glasuren (hatte auch die Gelegenheit, einen Kurs dazu zu besuchen).

Meine Frage nun:
Wie hoch kann ungefähr der WAK Unterschied zw. Tonkörper u Glasur sein, damit keine Abplatzungen entstehen?
Die Wandstärke meiner Vasen liegt zwischen 5-8 mm (im unteren Bereich eher bei 8, oben eher bei 5).

Der WAK des verwendeten Tonkörpers liegt bei 6.4 bzw. 6.7. (20-400, 20-500).
Die Glasur die ich nachmischen möchte, hat einen WAK von 6.1 und ich bin unsicher, ob sie ausreichend gut auf den Scherben passt.

Würde mich über Eure Rückmeldung freuen!

LG, Kassandra
Wien, 19 Uhr, Fönsturm - die Glasur sitzt!
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Kassandra,

ich bin gewiss nicht die Glasurspezialistin, aber da bisher keiner geantwortet hat, will ich mal schreiben, damit deine Frage wieder nach oben kommt. Kann dir jedenfalls sagen, dass sich die Frage ob eine Glasur passt oder nicht, allgemein am aller besten und letztendlich am sichersten durch ausprobieren beantworten lässt. Um Proben kommst du sowieso nicht herum, denn es geht ja auch immer noch um Fließeigenschaft im Verhältnis zur Dicke der Glasurschicht, die tatsächliche Temperatur deines Ofens, je nach dem wo das Stück darin steht und den tatsächlichen Effekt je nach Glasiermethode.
Dazu kann ich dir nur raten, nicht gleich deine besten Stücke mit einer „theoretisch“ exakt eingestellten Glasur zu brennen, sondern erst einfache Probestücke zu machen, und wenn es speziell um die Ausdehnung geht, unbedingt die Ränder mit zu glasieren, denn da entstehen meistens die Abplatzer. Falls umgekehrt, hast du vielleicht ein schönes Kraquelee. Ich kann dir leider nicht sagen, ob der Unterschied zwischen 6,1 und 6,4 wesentlich ist, aber vielleicht mag noch jemand etwas dazu schreiben.

Schönen Gruß
Maria
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
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Re: WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Achso…, dann fällt mir noch ein davon zu erzählen, dass ich lange Zeit mit einer Glasur gearbeitet habe, die auf dem Gefäßkörper wunderbar gehalten hat, aber an den Rändern abgeplatzt ist. Daraufhin habe ich sie pulvrig an den Ränden abgekratzt (VORSICHT, Staubmaske tragen und über einen Wasserbehälter arbeiten!)
und dann die Ränder mit einer anderen Glasur gepinselt. Eine Notlösung, die aber einen interessanten Effekt ergeben hat. Das kann man gegebenenfalls auch machen.
Aphavexelte
Beiträge: 12
Registriert: Sonntag 10. April 2022, 09:06

Re: WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Aphavexelte »

@Maria Ortiz

Herzlichen Dank für Deine Rückmeldung!
Mir ist klar, dass ich um Probestücke nicht herum komme. Wenn aber von vorne herein klar wäre, dass dieser Unterschied zu groß ist, dann würde ich vorher noch etwas an der Rezeptur feilen. Testfliesen zu machen ist bei mir immer so eine Sache. Die werden nie so, wie ich ´s mir vorstelle und die wenigen gut geratenen möchte ich nicht unnötig verbraten…
Meine coolsten Stücke bisher waren auch eher „Zufallsprodukte“. Allmählich möchte ich das Glasieren aber etwas professionalisieren :) (bleibt für mich trotzdem immer wieder überraschend).
Wien, 19 Uhr, Fönsturm - die Glasur sitzt!
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
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Re: WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Dass Glasurtests meistens nicht so werden, dass sie einem gefallen ist ganz normal. Da muss man durch! Man verändert eben so lange etwas daran bis es stimmt. Das ist manchmal ein langer Prozess. Ich würde sowieso keine Fliesen machen, sondern eher Röhren mit einer Auffangrille im unteren Teil, damit man auch sehen kann wie die Glasur abläuft. Diese Röhrchen kann man vertikal in der Mitte durchschneiden, dann hat man gleich zwei Proben Und man kann auf die Innenseite schreiben was es ist.
Bobbl
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Re: WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Bobbl »

bei dir steht die Glasur unter leichter Druckspannung, so wie es sein soll
Aphavexelte
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Re: WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Aphavexelte »

Bobbl hat geschrieben: Dienstag 8. November 2022, 22:02 bei dir steht die Glasur unter leichter Druckspannung, so wie es sein soll
Danke für die Rückmeldung!

LG, Kassandra
Wien, 19 Uhr, Fönsturm - die Glasur sitzt!
Aphavexelte
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Re: WAK Glasur u Tonkörper

Beitrag von Aphavexelte »

Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Dienstag 8. November 2022, 21:09 Dass Glasurtests meistens nicht so werden, dass sie einem gefallen ist ganz normal. Da muss man durch! Man verändert eben so lange etwas daran bis es stimmt. Das ist manchmal ein langer Prozess. Ich würde sowieso keine Fliesen machen, sondern eher Röhren mit einer Auffangrille im unteren Teil, damit man auch sehen kann wie die Glasur abläuft. Diese Röhrchen kann man vertikal in der Mitte durchschneiden, dann hat man gleich zwei Proben Und man kann auf die Innenseite schreiben was es ist.
:) Dass die Glasurproben nicht so werden, wie ich sie mir vorgestellt habe ist mir schon des öfteren passiert.
Ich meinte tatsächlich die Probefliesen selber. Sie verziehen sich, brechen, oder das eingedrückte Muster ist nicht tief genug um Kantenflüchtigkeit zu sehen…
Ich habe jetzt mal ein paar kleine Schälchen mit einer doppelten Rille gemacht, die warten jetzt auf den Schrühbrand. Aber das würde auf Dauer halt auch ein Platzproblem..
Die Idee mit den Röhrchen gefällt mir. Danke für diesen Tipp!

LG, Kassandra
Wien, 19 Uhr, Fönsturm - die Glasur sitzt!
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