Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Downtony
Beiträge: 10
Registriert: Mittwoch 21. August 2024, 00:13

Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Downtony »

Hallo zusammen,
ich hab die Woche in einem Video etwas gesehen: Einen harfenartig gespannten Draht, für neben den Knettisch.
Hat mir total eingeleuchtet. Bau ich mir, sobald ich wieder fit bin.
Damit könnte ich viel schneller und einfacher den recycleten Ton mischen und schlagend kneten.
Ich würde das Spiralkneten/Widderkopfkneten (übersetzt sich das so?) am liebsten ganz aus meinem Prozess rausnehmen um meine Hände/Handgelenke für meinen Brotjob zu entlasten.

Was meint Ihr - was gibt es zu beachten:

Reicht das "Zusammenschlagen" z.B. 30 mal für...
- Homogenisieren
- Luftblasen herausbekommen
...?

Ist es gleichauf mit den anderen beiden Techniken?

Freue mich sehr über Eure Erfahrungen!

Liebe Grüße!

Thorsten
Downtony
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Registriert: Mittwoch 21. August 2024, 00:13

Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Downtony »

Hier die "Schneidharfe“ in dem Video, in der ich sie zum ersten Mal gesehen habe:
https://youtu.be/HApNjUnI9U4?si=SuSyRIn934xXe0E7
Jens Adam
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Registriert: Donnerstag 31. August 2017, 14:22

Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Jens Adam »

Hallo Thorsten,
Ton schlagen ist genauso effektiv wie andere Methoden und es ist ebenso wie die knetenden Varianten nicht so einfach wie es im Video aussieht. Es ist laut und schweißtreibend, wenn Du es nicht richtig machst hast Du (wie beim Kneten) mehr Luft im Ton als vorher. Für kleinere Mengen lohnt es nicht. Aber es belastet die Handgelenke weniger.
Viele Grüße, Jens
hille
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Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von hille »

Es ist wichtig, dass man mit dem ganzen Körper knetet. Das belastet weniger. Ich versuche immer daran zu denken, dass ich in so eine Rollbewegung reinkomme und die Arme nicht stark beuge.
Downtony
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Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Downtony »

Danke Jens,

ich werde mal genau drauf achten, wie der Schnitt aussieht. Bisher waren Luftblasen nicht so das Problem. Aber vielleicht ja erst durch mein Kneten.

LG!

Thorsten
Downtony
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Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Downtony »

Danke Hille,

das werde ich mir merken - Durchkneten wird sicher (schrieb Jens ja auch) spätestens bei kleineren Mengen immer wieder fällig sein. Dann denk ich an das mit dem „ganzen Körper - rollend“

Mal schauen, ob ich mir meinen Knet-Tisch da auch noch etwas ergonomischer umbauen kann, wenn ich gerade dabei bin die Harfe zu bauen und auch die Tischplatte direkt mit Canvas zu beziehen wäre fällig.

LG!


Thorsten
Maria Ortiz Gil
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Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Der Tisch zum Schlagen und zum Kneten muss so niedrig sein, dass man beim Kneten überhaupt das Körpergewicht bequem auf den Ton abgeben kann, in dem man sich mit geradem Rücken von der Hüfte aus leicht nach vorne beugt. Die Handgelenke werden dabei Trotzdem beansprucht, aber wenigstens kann man so die Armmuskulatur entlasten.

Beim Schlagen muss die Strecke, die der Ton durch die Luft fliegt wenn man ihn auf den Tisch wirft, lang genug sein, damit eine Beschleunigung des Batzens möglich ist.

Bei beidem darf der Tisch aber nicht so niedrig sein, dass man sich bücken und den Rücken krümmen muss. Hüfthöhe dürfte ungefähr ok sein.

Bevor man anfängt an Tischbeinen herum zu sägen sollte man darüber nachdenken, ein passendes Podest zu bauen. Ich stelle mich auf einige kurze Arbeitsbretter.
Ein Schlagtisch muss schon sehr robust und gut verstrebt sein. Zur Dämpfung kann man Stücke von solchen Press-Gummimatten, wie man sie für Waschmaschinen verwendet, unter die Beine legen.
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1125
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Noch eine Frage: Wozu möchtest du die Tischplatte mit Canvas beziehen???
Natürlich brauchst du einen saugfähigen Untergrund, aber eine rohe, nicht lackierte Tischplatte genügt doch. Canvas kann man doch gar nicht gut reinigen. Der Ton, der zwischen den Fasern hängen bleibt trocknet ein und fliegt beim nächsten Schlagen als Staub in der Luft herum.
Tonstaub ein zu atmen ist sehr ungesund.
Downtony
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Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Downtony »

Hallo Maria,

danke für Deine Tipps!
...und besonders auch für das Nachhaken:

Canvas
Du hats so recht - ich war da seit Anfang an noch in einer anderen Denke drin: Platten ausrollen. Ich habe im März mit Überformen angefangen zu töpern und damals hab ich noch nichts recycelt, sondern nur ein paar Krümel auf die Seite gelegt, die dann zu Schlicker verarbeitet wurden.
Aber auch da schon - Klett hin oder her - ich hab den Canvas nur abgewischt und angefeuchtet. Das sollte ich so langsam mal - schnell - ändern :-)
Ich weiß auch schon die Holzplatte.

Schlagen
Wie iss da eigentlich mit dem Loslassen? Ich habe in letzter Zeit den Ton immer auf den Tisch geworfen, ihn aber vor den Aufprall losgelassen.
In dem Video bleibt er ja in Händen.
Iss das einfach ähnlich entlastend, weil der Ton alles in Verformung umsetzt und nichts vom Aufprall an die Hände weitergibt?
Praktischer wäre es eh, weil man ihn dan gleich auch wieder in Händen hat zu Weitermachen.

Höhen
Gut dass Du es ansprichst! Bisher war der zweckentfremdede Tisch deutlich unter Hüfthöhe...und wirklich nicht sehr ergonomisch. Ich mach am besten doch erst mal einen Prototypen mit dem höhenverstellbaren Tischgestell das bisher unter der kleinen Scheibe war. die schwere Scheibe trägt mir das eh nicht mehr auf Standhöhe. Auf Schläge wird es sicher auch nicht ganz ohne in die Knie zu gehen reagieren, aber zum Höhen testen kann ich das mal ein zwei Wochen so machen und nachjustieren.

Podest
Das mit den Brettern unter die Füße hab ich mal auf YouTube gesehen. Das könnte dann ja später, bei einem fixen, stabilden Tisch von Schlag- auf Knethöhe bringen.

Verstrebung und Dämpfung
Ja, das muss ich demnächst mal vernünftig angehen und vermutlich doch neu bauen, statt bestehendes zu verstärken.
Lustig, dass Du die Gummimatten erwähnst, die sind mir neulich vor die Füße gefallen, als ich Gummifüße für die Ausrollmatten gesucht habe. Damas gegen das Rutschen waren die das allerbeste. Jetzt allerdings, beim Zeckentfremden der einen Ausrollmatte als Schlagmatte hat sich etwas anderes gezeigt: Die federn extrem. Wie ein Gummiball hüpft die Platte, wenn ich sie nicht mit Schraubzwingen befestige. Auf jeden Fall werden sie - unter den Tischbeinen angebracht - helfen, keine Abdrücke in den Vinylboden zu machen. und auch Rutschen dürften sie verhindern. Um die Schwingung zu dämpfen werd ich noch etwas überlegen. Vielleicht ja auch durch Masse... Unten, Richtung Füße eine zweite Tischplatte und dort dann ne Steinplatte drauf, vielleicht....Wenn Gips nicht so empfindlich wäre, könnte ich den kleinen Grabstein, den ich mir als Trockenplatte gegossen hab dort auflegen...


Danke für Deine Tipps und Hinweise!
Ich werde mit mehr Bedacht, Wissen und Weitsicht rangehen und dabei mehr auf Ergonomie achten.

Liebe Grüße!

Thorsten
Maria Ortiz Gil
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Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Der Mann im Video hat es furchtbar eilig, vielleicht weil er wirklich viel produziert. Ist das bei dir auch so?
Ich glaube, du kannst dir die Zeit lassen, den Ton schön fallen zu lassen und wieder auf zu nehmen. Dadurch bekommen deine Hände den Schlag nicht ab, und dann nimmst du ihn einfach wieder auf.

Ich finde, dass man normalerweise einen weicheren Ton schlägt, als er im Video zu sehen ist. Das bedeutet, dass er auf dem Tisch kleben bleibt allein schon wegen des Drucks, der beim Aufprall entsteht. Dann nimmt man einen Schneidedraht und schneidet ihn vom Tisch ab, und zwar so, dass man den Draht hinter den Tonbatzen legt, spannt, mit beiden Daumen an den Tisch drückt, nur bis zur Hälfte des Batzens noch vorne zieht und dann dann nach oben rauszieht.
Dann liegt die hintere Hälfte lose und die vordere klebt noch.

Man nimmt diese hintere Hälfte hoch, dreht sie so um, dass das was vorher oben war nun unten ist, und knallt sie auf die klebende Hälfte drauf.
Das braucht ein wenig Übung, weil man am Anfang manchmal daneben wirft. Je kleiner der Tonbatzen desto schwieriger ist es zu treffen.

Jetzt klebt der ganze Ton Auf der Tischplatte. Man schneidet ihn ganz ab, nimmt ihn hoch dreht in so um, dass er längs statt quer liegt und lässt ihn mit lockerem Schwung fallen.
Dann alles von vorne.
Das macht man etwa 50 mal. Vielleicht geht auch weniger je nachdem.

Der Vorteil beim werfen mit Beschleunigung ist, dass eben auch Luftblasen an der Oberfläche auf platzen, die man dann vor dem nächsten Schlag mit den Fingern verstreicht.

Im Video sieht es aus, als ob der Ton schon sehr homogen ist. Die beiden unterschiedlichen Tonfarben wurden wahrscheinlich deshalb genommen, damit man an den Schichten sieht wie schnell sich das vermischt.
Wenn man sich aber vorstellt, dass die eine Farbe vielleicht etwas härter ist als die andere, dann kann man sich schon vorstellen dass da noch etliche Schläge nötig sind um das Ganze gleichmäßig zu bekommen.

Das mit der Harfe Sieht erst mal beeindruckend aus, und vielleicht ist es tatsächlich praktisch wenn man viel Ton zu schlagen hat, der schon ein bisschen hart ist, allerdings. Der also nicht mehr klebt.
Und vielleicht kannst du dir die Harfe sparen, die zwar im Video sehr zweckmäßig aussieht, aber letztendlich musst du den Batzen bis zur Harfe führen, auch diese seitliche Bewegung mit Gewicht in den Armen geht in dein Knochengerüst.

Den Tisch würde ich nicht verstellbar machen, das destabilisiert ihn. Falls du in deinem eigenen Haus bist, maure dir ein kleines Podest das ist das beste, denn da wackelt nichts.
Die Idee den Schwerpunkt des Tisches unten zu machen ist gut, du brauchst da keinen Stein In das untere Tischfach hinein zu legen, du kannst da einfach deinen Ton aufbewahren oder irgendwelche Glasur Eimer. Das wird schwer genug.

Übrigens: wenn man den Batzen auf den Tisch knallt, fliegen auf dieser Höhe kleine Tonfetzen horizontal weg, die so stark beschleunigt werden, dass sie auf nackter Haut richtig weh tun können. Vorsicht also bei zuschauenden Kindergesichtern auf gleicher Höhe oder sitzenden Leuten neben dran.
Downtony
Beiträge: 10
Registriert: Mittwoch 21. August 2024, 00:13

Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Downtony »

Liebe Maria,

ich möchte mich endlich auch für Deine obige Antwort bedanken!
Ich habe mittlerweile die Holzplatte und - auch - die Harfe aufgebaut.
Mit der Höhe experimentiere ich noch etwas. Wenn ich da ne gute Höhe gefunden hab, werd ich ein fixiertes Gestell drunter bauen. Steine waren auch schon in Reichweite. Da hab ich mich aber erst mal auf die nächste Gelegenheit vertröstet (Es gab Ytong-Reste in der Nähe.). Erst mal das mit dem Kneten udn Schlagen auf sinnvoller Höhe kennenlernen. Dann die Höhe festlegen.

Allein, wie viel weniger Staub im Raum ist. Ein Traum. Freu mich jedes Mal, wenn ich den Tisch abwische.

Danke für Deine Gedanken und Deine Hilfe!

LG!

Thorsten
Maria Ortiz Gil
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Re: Reicht „Schlagen“ - Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Nichts zu danken, gern geschehen!
Du kannst ja mal berichten, wie es sich mit der Harfe arbeitet. Ich finde sie ehrlich gesagt etwas überflüssig.
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