Ofenplatten glatt bekommen

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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Didii
Beiträge: 17
Registriert: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:38

Ofenplatten glatt bekommen

Beitrag von Didii »

Hallo ihr Lieben,

ich habe aktuell einige Ofenplatten, die bereits viele viele Jahre in Einsatz sind und demnach vollerGlasur und zum Großteil auch einige tiefere Löcher/Einkerbungen haben. Ich habe bereits vor ein paar Monaten einfach Trennmittel aufgetragen, um dem zumindest etwas entgegenzuwirken, da wir wöchentlich mehrere Öfen gleichzeitig bedienen und ich zwischendrin kaum/wenig Zeit habe, die Platten richtig zu "präparieren". Nun stehe ich leider vor dem Problem, das die Platten wirklich uneben sind, viele große Einkerbungen und starke Glasurreste haben. Gibt es eine Möglichkeit die Platten wieder glatt zu bekommen und erneut zu nutzen? Pder müssen neue her? Es ist bei so einer Menge an Arbeiten zum Teil wirklich zeitintensiv auch unglasiertes auf Füßchen stellen zu müssen, weil die Glasur auf den Trennplatten sonst darauf landet.

Eventuell habt ihr Tipps. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!
Ursula28
Beiträge: 549
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Ofenplatten glatt bekommen

Beitrag von Ursula28 »

Hallo, ich wnde meine Ofenplatten von Brand zu Brand, dann gleicht sich der Verzug aus.
Gruß Ursula
Didii
Beiträge: 17
Registriert: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:38

Re: Ofenplatten glatt bekommen

Beitrag von Didii »

Hallo Ursula,
leider sind die Rückseiten auch bereits genutzt und ziemlich mitgenommen. Zudem habe ich bei einigen Platten Angst sie zu wenden, weil eine Glasur ziemlich ausgelaufen ist.
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1248
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Ofenplatten glatt bekommen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Didii,

Erst mal wundere ich mich, dass du das mitmachst ohne etwas daran zu ändern, dass immer wieder Glasur abläuft. Das bedeutet ja auch, dass jedes mal die Töpfe dabei festkleben. Und wie sehen die dann von unten aus? Aber da hat wohl jeder seinen ganz eigenen Anspruch oder auch gar keinen.
Falls du die angeklebte Glasur dann abschleifst, dann ist das ja auch ein ziemlicher Zeit- und Energieaufwand. Dann ist es doch ökonomischer erst mal das Problem mit dem Ablaufen zu lösen.

Ansonsten kann ich zweierlei berichten:
Ich habe mal mit einem gebrauchten Ofen ziemlich versaute Platten übernommen, die ich dann zum Steinmetz gebracht habe. Für je 10 Euro pro Seite hat er sie mir vollkommen glatt abgeschliffen. Dann kann man noch mal Trennmittel drauf machen. Man sollte aber durch beklopfen prüfen, ob die Platten dabei nicht irgendwelche Haarrisse bekommen haben, und es geht eigentlich nur auf eigenes Risiko. Man kann den Steinmetz bei so strapazierten Platten kaum dafür verantwortlich machen.

Es ist wahr, dass das Aufstellen auf Füßchen recht umständlich ist. Was aber ganz gut und zügig geht ist, dass man sich beim Ofensetzen ein in viele kleine Stückchen gerissenes Würstchen aus weichem Schamotte-Ton hin legt (Durchmesser und Länge ca. je 1 cm oder ein Bisschen mehr) und daneben einen feuchten Schwamm. So kann man die Tonklümpchen kurz auf den Schwamm dippen und mit der feuchten Seite auf den Fußrand oder die Standfläche der Töpfe kleben. Nach dem Glattbrand fallen sie wieder ab, weil sich geschrühter und weicher Ton ja nicht verbinden (schön wärs!).
Einziger Nachteil: Man muss den Topf mit den Kügelchen dran sofort einsetzen und möglichst nicht von der Stelle verrücken, weil die nicht so lange dran kleben bleiben und in andere Töpfe hineinfallen könnten. Deshalb eignet sich diese Methode auch nicht bei gelochten Einsetzplatten.
Didii
Beiträge: 17
Registriert: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:38

Re: Ofenplatten glatt bekommen

Beitrag von Didii »

Hallo Maria,

danke für deine Rückmeldung!

Folgendes: die Platten sind viele Jahre alt und ich habe sie lediflich übernommen! Da wir ja im universotären Bereich die Werkstatt betreiben, ist es schwierig immer nachzuprüfen, wie die Studierenden mit der Glasur umgehen. Natürlich sortiere ich vor dem Einräumen auch aus, sofern ich sofort sehe, dass jemand viel zu viel Glasur aufgetragen hat und Co. Allerdings probieren wor auch immer wieder Glasuren aus und haben eine vielfältige Palette von fast 100 Glasuren im Bestand. Diese immer alle auf ihren Verlauf zu prüfen ist daher echt schwierig und erschließt sich meist aich experimentell in Zusammenhang mit den künstlerischen Arbeiten. Bei einigen Glasuren ist mir natürlich bekannt, dass diese mehr fließen als andere und eben auch je nach 'Fallhöhe' durch die Werke oder speziellem Auftrag. Da achte ich auch meist darauf, die Platten zu verwenden, die bereits ziemlich eingesaut sind. Allerdings sind die Öfen meistens bis zur vollen Kapazität mit den unterschiedlichsten Arbeiten gefüllt. Allein aus zeittechnischen Gründen ist es da schwierig immer ein zweites oder drittes Auge auf die Arbeiten zu werfen. Einige sind leider auch so eigensinnig, dass sie ohne Absprachen selbst erworbene Glasuren nutzen, deren Fließverhältnis ich demnach nicht kenne. Da passieren dann eben auch mal die ein oder anderen Unfälle, weil ich eben nicht alles und immer prüfen kann. Mein Arbeitsbereich ist sehr umfangreich und das Fach Kunst wird durch die Universität leider nicht in dem Umfang finanziell gefördert, dass wir mehr Menschen anstellen können. Das macht einiges schwer, ich hoffe, dass kannst du nachvolziehen!

Der Tipp mit dem Steinmetz ist super! Wir haben sogar einen im Hause, der sich super damit auskennt. Mit ihm habe ich bereits gesprochen und werde das in Angroff nehmen, sobald die Öfen mal 'Pause' machen!

Besten Dank dir und viele Grüße,
Didii
Ingan
Beiträge: 2
Registriert: Sonntag 26. Mai 2013, 14:09

Re: Ofenplatten glatt bekommen

Beitrag von Ingan »

Hallo Didii, ich musste eben schmunzelnd an meine Platten im Ofenraum denken. Zu meinen Aufgabenbereich im Hauptjob zählt es u.a., die keramischen Stücke, die im künstlerischen Kontext entstehen, zu brennen. Im Brennraum steht schon seit Jahren ein neuer Satz Platten, ich nutze aber weiterhin die Ofenplatten mit den Kratern. Abschleifen beim Profi hilft Dir sicher vorerst etwas. Ich habe allerlei dünne, gebrannte Platten aus Ton, die ich als Schutz unter die Stücke, bei denen ich schon ahne, dass "was laufen wird", lege. Oft muss ich die kleinen Tonplatten, am Kunstwerk klebend, mitgeben und gelegentlich bemerke ich einen Lerneffekt bei den Künstlern bzgl. der technischen Faktoren im Umgang mit Ton und Glasuren. Auch schön! :D
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