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Verfasst: Montag 24. November 2008, 09:38
von wolle
Harry,
das glaube ich auch.
Aber das hat ja auch einen Grund, nämlich......
Gruß,
Wolfgang
Verfasst: Montag 24. November 2008, 09:50
von anouk
Wolfgang,
ohne dich zu beleidigen, dein fall wird immer schlimmer…. Es gibt doch sicher einen grund warum man im fernen osten vorwiegend porzellanen aber auch steinzeug macht und im ganzen mittelmeerraum ausschliesslich fast nur steingut bzw. irdenware. Es gibt auch einen sehr guten grund warum im norden von europa und spezial in Deutschland mehr steinzeug als –gut gemacht wird… Warum hatt man z.b. in Deutschland angefangen salzglasuren zu machen? Warum, warum, warum??? Es gibt darauf sehr plausible antworten.Wie gefällt dir eigentlich die präkolumbische keramik oder keramik aus dem messopotanischem gebiet? (entschuldigst mich, habe darüber nur gelesen und einige objekt im museum gesehen).
Was meine erfahrungen betrifft, bitte ich dich präzisere fragen zu stellen, den ich habe keine lust meine ganzen atelierbücher hier reinzuschreiben. Ich mische meine glasuren selbst zusammen, es passiert mir auch hin und wieder, dass ich mir materialen in der natur suche.
Um die gesuchte qualität zu finden, vermische ich gekaufte massen untereinander.
Cér-amicalement
anouk
Verfasst: Montag 24. November 2008, 10:06
von hille
@Anouk: Ich wollte doch damit nicht sagen, daß man aus rotem Ton kein Steinzeug machen kann. Sondern, daß roter Ton nicht erst bei 1220°, sondern normalerweise schon bei einer niedrigeren Temperatur sintert (und dann ja Steinzeug ist). War aber nicht so eindeutig formuliert, gebe ich zu.
Übrigens gibt es auch bei industriell hergestellter Keramik jede Menge Nichtsteinzeug. Welches natürlich auch mit der Zeit Haarrisse bekommt, durch die Feuchtigkeitsaufnahme des Scherbens. Haarrissfreies Steingut könnte es nur dann geben, wenn es gelänge, entweder die Ware freischwebend zu brennen, damit sie wirklich 100%ig rundherum von Glasur umschlossen und damit abgedichtet ist. Oder eine flexible Glasur zu entwickeln, die die durch die Feuchtigkeitsaufnahme resultierende Volumenveränderung des Scherbens mitmachen würde. Beides ist meines Wissens nach nicht in Sicht.

Wozu auch?
Es ist doch ganz einfach: Wenn man Haarrisse bei Geschirr eklig findet, dann benutzt man eben Steinzeug oder Porzellan. Wenn es einen nicht stört, dann ist es auch gut. Gesundheitsgefährdend ist das nämlich nicht.
Verfasst: Montag 24. November 2008, 10:13
von hille
Und da jetzt der neue Beitrag von Anouk noch hinzu kam:
Es hat natürlich alles seine Gründe, was wie wo hergestellt wurde und wird. Und jeder Brennbereich hat nicht nur Vor- sondern auch Nachteile. Aber kein Mensch kommt durch niedrig gebranntes Essgeschirr zu Schaden. Höchstens durch gesundheitsschädliche Glasurbestandteile.
Verfasst: Montag 24. November 2008, 10:22
von wolle
Anouk,
ich fühle mich nicht beleidigt, sehe aber auch keinen besonderen Sinn in der Diskussion mehr. Offensichtlich bin ich in ein Thema Philosophie und persönlicher Geschmack gekommen und objektives Diskutieren ist schwierig geworden (warum wird mein Fall immer schlimmer, warum bin ich extrem und warum ignorant, nur weil ich a) eine eigenen Meinung aus meinen Erfahrungen habe und b) bisher keiner sonst eigene positive Erfahrungen beisteuert? Du bisher auch nicht!)
Warum päkolumbianiusche Keramik niedrig gebrannt wurde hat sicher einen Grund, war hier aber nicht das Thema. Hat vielleicht auch was mit den technischen Möglichkeiten zu tun. (Sicherlich gibt es auch einen guten Grund, warum Mammuts mit dem Speer gejagt wurden, das passiert heutzutage im Schlachthof auch eher selten).
Ich will aber konkrete Antworten auf konkrete Fragen:
- Welchen Steingut-Ton verwendest Du und welche Glasur (WAK)?
- Kann man die Glasur fertig im Laden kaufen, oder ist das ein Eigen-Produkt aus langer Experimentierphase?
- Das Ergebnis ist dann haarrißfrei und bleibt es auch?
Hast Du bei Geschirr schon Dichtmittel angewendet?
Wie lange hat es gehalten.
Wie lange war es spülmaschinenfest?
Ist es dann noch lebensmittelecht?
Ich bin es einfach leid, daß Fragende wie Akrobine immer wieder Antworten bekommen, die nicht aus eigener Erfahrung stammen und auch nicht so gekennzeichnet werden. In einem Buch kann sie sicher auch selbst nachlesen, dafür braucht es kein Forum.
-> Erfahrungsaustausch <-
Klar sollte man dazu die Grundlagen gelesen haben, aber konkrete Fragen sollten dann schon mit eigenem Wissen beantwortet werden.
Gruß,
Wolfgang
Verfasst: Montag 24. November 2008, 10:30
von wolle
Zum Thema Hygiene:
Es werden auf einem gewerblichen Mittelaltermarkt sicher andere Hygieneanforderungen herrschen als privat zuhause.
Laßt mal einen Stapel Schüsseln mit Haarrissen, die was Fettiges drin hatten, wie zum Beispiel Suppe, nach dem Spülen (65 Grad, Geschirrspüler) für ein paar Wochen stehen. Hab ich mal gemacht.
Die Kombi aus Futter und eingedrungener Feuchte zusammen mit der Stapelei haben einen tollen Bakterienrasen erzeugt. Keimzahlen werden nicht gering gewesen sein. Geruch auch ziemlich ranzig.
Vielleicht legt sich das ja innerhalb eines Jahres, oder man kann die in die Mikrowelle stellen. Durch das Wasser im Ton werden die ja durch die Mikrowellen schön heiß. Autodesinfektion.
Gruß,
Wolfgang
Verfasst: Montag 24. November 2008, 12:12
von brokkoli
@ Wolfgang:
Du schreibst mir, dass alles schon mal diskutiert wurde, wiederholst Dich aber selber ständig.
Ich finde es auch durchaus etwas eigenartig, dass man, sobald die Antwort nicht Deinen Ansprüchen und Vorstellungen entspricht, hier als sog. "Experte, der nur angelesenes Wissen weitersagt" bezeichnet wird.
Ich habe Akrobine lediglich einen Tipp gegeben, der sich in erster Linie auf den Schamottgehalt des Scherbens und auf eine evtl. Engobierung bezog, damit sie die gewünschten Farben (roter-weiß) erhält.
A. wollte roten Ton verarbeiten und etwa 1060° brennen, sprich Irdenware (nicht Steingut) herstellen. Es wurde mehrfach erklärt, u.a. von Dir, dass der Scherben nicht dicht und die Glasur haarrrissig ist. Wenn man das in Kauf nimmt, bzw. das den Hygieneanforderungen des Mittelatermarktes genügt (wichtig war ja, dass es innen und außen glasiert ist), ganz egal ob es Deinen Ansprüchen entspricht, weiß ich nicht, was das Problem ist.
Ich persönlich, um mich auch nochmals zu wiederholen, verwende weder Irdenware- noch Steigutgeschirr, auch stelle ich es seit 15 Jahren nicht mehr selbst her, eben aufrund der bekannten Eigenschaften.
Trotzdem hat meiner Meinung nach auch Irdenware und Steingut seine Berechtigung und durchaus seine Anhänger.
Brokkoli
Verfasst: Montag 24. November 2008, 21:08
von anouk
Wolfgang
2. Frage: "vielleicht ein 40ziger Ton nimmt und ihn dann auf 1220° C brennt oder einen 25ziger Ton nimmt"
- konnte keine Antwort geben, da ich diese Massen nicht kenne…
auf Deine Fragen:
-keine Ahnung
-keine Ahnung
-keine Ahnung
-nein (habe kein Interesse daran)
-kommt darauf an ob ich ordentlich gebrannt bzw. gearbeitet habe oder nicht, im Prinzip schon
-nein, ja
1260°
-Glasur alkalin, matt (selbst gemischt)
-Zinkglasur
Masse: GB8, oder Colette, gemischt mit Colosto 70/3.0%., aber auch GT180C…
1150°
-Glasur alkalin, semi-matt (selbst gemischt)
-Zinnglasur
Masse: Casares gemischt mit colost. 70/30 %
1050°
-gekaufte transparentglasur PR 211B, welcher ich 3% Silice zumische, es ist die einzige Glasur welche ich gefunden habe mit welcher es auf dieser Masse funktionierte …
-Marne, welche ich selbst grabe
-Engobe Bresse
Guten abend
Anouk
N.b. weil in den Regionen gewisse Sedimente vorhanden sind und nicht andere, das ist wohl der erste Grund warum man “hier Steingut und dort Steinzeug” machte….
-fin-
Verfasst: Mittwoch 26. November 2008, 18:47
von Ima
Also, wenn du alkaline Glasuren verwendest, dann ist es doch klar, dass damit immer Haarrisse entstehen.
Wenn du willst, gebe ich dir gerne ein Rezet für eine glatte Geschirrglasur, die du bei 1130 bis 1170 Grad mit rotem Ton brennen kannst. Damit ist der Ton und die Glasur hundertpro dicht.
Ich habe einen Becher, den ich schon jahrelang in Verendung habe und da sind immer noch keine Glasurveränderungen zu sehen.
Ich brenne den Schrühbrand bei 995 Grad und lasse den Ofen 18 Min. ziehen, dann schalte ich ab und lasse alles langsam abkühlen.
Eine zu geringe Schrühtemperatur kann auch Risse fördern.
Gruß,
Ima
Verfasst: Mittwoch 26. November 2008, 21:54
von anouk
Ima, vielen dank für dein angebot.
schönen abend
anouk
Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 00:13
von akrobine
Ups,
da habe ich eine heiße Diskussion in Gang gebracht.
Allerdings muss ich Wolle Recht geben, dass es keinen Sinn macht
Steinzeig zu produzieren, sondern Steingut.
Das Gesundheitsamt kennt keine Gnade, wenn da was nicht in Ordnung
ist. Also werde ich mich auf Neuland begeben und mal Probeexemplare
schaffen. Ist eine Herausforderung für mich und ich freue mich das
auszuprobieren und aufgeben tue ich nicht so leicht. Somit lerne ich
wieder eine ganze Menge dazu.
Gruß
akrobine
Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 09:57
von hille
Was mich an die nicht auszurottende Bezeichnung "Blaugraues Steingut" erinnert.
Ebenfalls verwirrt, Hille
Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 11:20
von nicht mehr angemeldet
War wohl ne Verwechslung, was solls
Egal wie man es nennt, das blaugraue Zeugs hat eine wirklich schöne Lasur.
Ulrike

Verfasst: Donnerstag 27. November 2008, 12:01
von volkmar
Ich kenn den Spruch:
Steingut ist Zeug
Steinzeug ist gut
So kann man das nicht mehr verwechseln ....
'Das meintest Du doch sicher Akrobine
Gruß
Volkmar
Verfasst: Montag 5. Januar 2009, 18:39
von maruschko
volkmar hat geschrieben:Ich kenn den Spruch:
Steingut ist Zeug
Steinzeug ist gut
genau den kenn ich auch
