Das ist ganz einfach: das Edelmetallpräparat (schaut aus wie ein dunkelbrauner Lack) wird entweder so hergenommen wie gekauft, oder, wenns zu dickflüssig ist, etwas verdünnt (Erfahrungswert, erstmal eine kleine Menge ausprobieren!). Ich nehme mal an, bei dem "Goldmalmittel" handelt es sich um Verdünnungsöl (?), und wahrscheinlich kann man das Lavendelöl auch zum Verdünnen nehmen, was ich allerdings für verschwendet halte, benutze das lieber zum Ameisenvertreiben, wenn du einen Garten hast :mrgreen: (eine 5%ige Lösung auf die Füße gesprüht, und die Biester krabbeln kaum mehr drüber, sehr hilfreich). Ich verwende zum Verdünnen bei flächigem Auftrag echtes Terpentinöl.
Das Präparat wird auf das glattgebrannte Stück aufgemalt wie ein Lack, dann lässt mans trocknen und brennt das Stück anschließend. Pinsel mit dem Verdünnungsöl reinigen.
Die Brenntemperatur - 600-800° - richtet sich nach der Glattbrandtemperatur, also 600-650 für Irdenware, 700-750 für Steinzeug und 800 für Porzellan, das sind aber nur ungefähre Richtwerte. Wichtig ist, dass die Glasuren bei diesen Temperaturen noch nicht erweichen.
Interessanterweise ist das Brenngut bei diesem dritten Brand teilweise enorm empfindlich gegen starke Temperaturschwankungen. Also langsam aufheizen wie beim Schrühbrand, 30-60 Minuten tempern und ebenso langsam abkühlen, und zwar möglichst bis unter 100°! Ich hab schon mal in eine Schale einen Riss bekommen, weil ich einen Goldbrand bei 100° aufgemacht habe.
Die Edelmetallschicht ist hauchdünn und nimmt die darunterliegende Oberflächenstruktur an (glänzend, matt, pickelig oder was auch immer). Sie ist empfindlich; nicht heftig drüberkratzen oder scheuern, und keinesfalls in die Spülmaschine! Dafür schauts aber auch echt prachtvoll aus.
Man kann auch mal ausprobieren, das Gold/Platin höher zu brennen, das gibt tw recht interessante Effekte.