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Redox-Glasur

Verfasst: Sonntag 3. August 2003, 00:35
von tinamaba
Wer kennt sich mit einer sogenannten Redox-Glasur aus ? (1050-1250()

Hab ein Eimer geschenkt bekommen, Infos waren leider spärlich -> soll geniale Zufallsglasur sein......hmmm, vielversprechend.
Genauere Infos wären supi...lieben Dank

Tina

Redox Glasur

Verfasst: Montag 4. August 2003, 18:55
von charlie
Hallo Tina,
ich benutze seid längerem, mit gutem Erfolg, Redox-Glasuren.

Anliegend einige Tips und Ratschläge, sowie den Hersteller.

REDOX® ist keine Engobe, auch keine Glasur, aber ist nach dem Brennen fest mit dem Scherben verbunden.
REDOX® ist verwendbar fur fast alle keramischen Arbeiten, Brennkurven und Temperaturbereiche zwischen 980°C und 1320°C, sowie fur samtliche Ofentypen.
REDOX® ist frostsicher nach dem Brennen, wenn der Basisscherben diese Eigenschaften auch aufweist.
REDOX® zieht nach dem Auftrag porentief ein, sitzt wie eine zweite Haut fest am Tonscherben und kann nach wenigen Sekunden angefaBt werden.
REDOX® sollte im Einbrandverfahren, d.h. ohne vorherigen Schruhbrand,
angewendet werden.
REDOX® ist untereiriander mischbar, kann reduzierend und oxidierend
gebrannt, sowie ubereinander aufgetragen werden.
REDOX® laBt sich hervorragend mit dem Pinsel auftragen, kann aber auch gespritzt und gegossen werden.
REDOX® erzeugt interessante Farbspiele nach dem Brennen, wenn es unterschiedlich, also abwechseind dick oder dunn aufgetragen wird. Beste Effekte erzielt man, wenn verschiedene Farben - nach Zwischen-trocknung - ubereinander aufgetragen werden. Auch trockenes Aufstreuen, z.B. uber ein feines Sieb, fuhrt zu erstaunlichen Ergebnissen.
REDOX®-Anlauffarben sind schadstofffrei und umweltfreundlich.
REDOX®-Verarbeitungshinweise:
REDOX® ist sehr einfach anzusetzen. Diejeweilige REDOX®-Qualitat wird dem Wasser unter normalem Ruhren zugeg Das entsprechende Mengenverhaltnis Pulver zu Wasser entnehmen Sie bitte den Angaben auf dem Etikett der jew< Sorte. Im Regelfall kommt auf 1kg REDOX®-Pulver 1ltr Wasser. Den Ansatz laBt man uber Nacht aufschlieBen und kai dann nach kurzem kraftigen Aufruhren verarbeiten. Sollten sich in dem Ansatz evti. Klumpen vorfinden, empfiehit sich ei heriges Absieben durch ein gangiges 1 mm Haushaltssieb. Wotlen Sie REDOX® sofort verarbeiten, 80 verwenden Sie warmes Wasser, Nach mehrmaligem Umruhren ist der Schlicker dann nach ca. 10-15 Minuten verarbeitbar. REDOX® sollte mit dem Pinsel auf den getrockneten Rohling 2 bis 3 mal satt aufgetragen werden; es kann aber auch gegossen oder gespritzt werden (1,5 bis 2 mm Duse). Die behandelten Oberflachen durfen sich beim Setzen im Ofen nicht beruhren, da der Auftrag beim Brennen zum Kleben neigt. Bei Auftrag auf den geschruhten Scherben ermittein Sie durch Proben, ob Ihr Scherben fur REDOX® noch genug Haftung aufweist! ,

Keramische Rohstoffe
Grothe Rohstoffe GmbH & Co. KG Kreuzbreite 16 D-31675 Biickeburg Phone +49 5722 9513-0 Fax +49 5722 9513-60 E-Mail info@grothe.net Internet www.grothe.net


Viel Freude und Erfolg,

Charlie

Redox, alle Infos auf einem Blick, grandios!!!

Verfasst: Sonntag 10. August 2003, 17:59
von tina
Mensch Charlie,

super ausführliche Info...... bin begeistert.......Danke.......Da bleibt keine Frage mehr offen.........oder vielleicht noch eine kleine ;o)

ist mit der Glasur was nicht in Ordnung, wenn sie eine Kristallplatte gebildet hat oder kann ich die zerkleinern und versuchen, diese wieder in die Flüssigkeit einzuarbeiten?

Bin noch immer baff.....so ne quali-Antwort hätt ich nicht erwartet.....

Liebe Grüße

Tina

Re: Redox-Glasur

Verfasst: Sonntag 10. August 2003, 20:29
von charlie
tinamaba hat geschrieben:Wer kennt sich mit einer sogenannten Redox-Glasur aus ? (1050-1250()

Hab ein Eimer geschenkt bekommen, Infos waren leider spärlich -> soll geniale Zufallsglasur sein......hmmm, vielversprechend.
Genauere Infos wären supi...lieben Dank

Tina
Hallo Tina,

Du kannst versuchen die auskriallisieten Glasuranteile zu zerkleinern um diese dann mit auf zu tragen.

Bei mir hatte ich hierbei guten Erfolg.

Ich bin am 20.08 beim Hersteller der Redox-Glasur und werde denselben auf dieses Thema einmal ansprechen.

Ich werde Dich hiervon benachrichten.

Viele Grüße Charlie

Re: Redox-Glasur

Verfasst: Freitag 22. August 2003, 19:54
von charlie
tinamaba hat geschrieben:Wer kennt sich mit einer sogenannten Redox-Glasur aus ? (1050-1250()

Hab ein Eimer geschenkt bekommen, Infos waren leider spärlich -> soll geniale Zufallsglasur sein......hmmm, vielversprechend.
Genauere Infos wären supi...lieben Dank

Tina
Hallo Tina,
habe mit der Fa. Grothe über auskristallisierte Bestandteile der Redox-Glasur gesprochern.

Antwort der Fa. Grohte :

Es soll versucht werden alle auskristallisierten Bestandteile zu zerkleinern und wieder in die Glasur einzubinden.
Nach möglichkeit sollen alle Bestandteile, auch die auskristallisierten Salze, in der Glasur zu lassen.
Ich selber mahle diese Verkrustungen in der Trommelmühle.

Noch Fragen ?

Charlie

Verfasst: Sonntag 14. Oktober 2007, 17:17
von bbina
Ich habe widersprüchliche Informationen über den Gebrauch von REDOX Farben bei Gebrauchsgeschirr. Und Grothe antwortet nicht auf meine Mailanfragen :(
Kann mir jemand sagen, ob man Redox für Gebrauchsgeschirr benutzen kann, sprich... ist es ungiftig genug dafür?

bbina

Verfasst: Montag 29. Oktober 2007, 17:02
von bucephalus
Hallo,
Redoxfarben sind zwar kennzeichnungsfrei, also (verhältnismäßig) ungiftig, aber es gibt keine Untersuchungen zu Säurefestigkeit bzw. Verwendung für Essgeschirre (steht in manchen Katalogen als "Warnhinweis" dabei. Also: Besser nur für andere Dinge verwenden!

Verfasst: Montag 29. Oktober 2007, 17:15
von wolle
Ich mache sehr viel mit Redoxfarben, würde aber alleine schon wegen der wenig homogen glatten Oberfläche kein Eßgeschirr damit herstellen.
Gruß,
Wolfgang

Redoxglasuren

Verfasst: Montag 17. Dezember 2007, 20:38
von Milan
Bin zufällig auf dieses alte Thema gestossen.

Ich arbeite seit ca. 20 Jahren schon von Zeit zu Zeit mal mit Redox und Engosin (beides von Grothe).

Leider sind die Brenn-Ergebnisse nie gleich, - also unreproduzierbar, viel zu sehr abhängig von Auftragsstärke, Massesorte und anderen Glasuren die sich mit im Ofen befinden (Atmosphäre).

Die Glasurbestandteile kristallisieren schnell aus, man kann kaum einen Vorrat anrühren. Und die Temperaturangaben von Grothe sind sehr dürftig. Ich habe des öfteren die Ofenplatten abschleifen oder gleich wegwerfen können.

Eigentlich gehören sie dahin wofür sie eigentlich gemacht worden sind: Auf die Dächer als Dachpfannenglasur.

Gruß Milan