frostfest u. o. wasserdicht

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Marion
Beiträge: 30
Registriert: Samstag 19. März 2005, 20:39

frostfest u. o. wasserdicht

Beitrag von Marion »

hallo,

ich hoffe Ihr könnt mir bei meinen Fragen helfen.

Bisher habe ich meine Keramiken bei 900 ° geschrüht und den Glasurbrand bei 1060° gemacht. Einige meiner Figuren habe ich den
Winter über draußen gelassen. Es sind fast alle hinüber. Es sind einige Teile einfach abgeplatzt. Soll ich in Zukunft höher brennen oder reicht es, wenn ich die Haltezeit beim Glasieren verlängere (momentan habe ich
die Haltezeit von 20 Minuten eingestellt)? Dann möchte ich auch mal Vasen anfertigen, müssen die innen glasiert werden, um dicht zu werden? Und dann noch eine Frage : meine Glasuren sind überwiegend für den Brennbereich von 1020°-1080°, kann ich die auch höher brennen (1150°) und verändern sich dann die Farben ?

Ich freue mich auf Eure Antworten

Schöne Ostern wünscht Euch
Marion
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Martin Fricke
Beiträge: 88
Registriert: Dienstag 15. Juli 2003, 21:07
Wohnort: Porta Westfalica

Beitrag von Martin Fricke »

Je niedriger man brennt, desto höher die Porösität des Scherbens, desto höher die Wasseraufnahme, desto höher die Gefahr, dass der Scherben bei Frost kaputt geht
Der Umkehrschluss, je höher man brennt, desto... trifft nur bedingt zu
Die verschiedenen Massen erreichen alle irgendwann einen Punkt, an dem sie sich so verdichten, dass sie quasi zusammen schmelzen und fast keine Poren mehr haben, noch heißer gebrannt kann es vorkommen, dass die Masse instabil wird, sich verformt, Blasen wirft und sogar wie Lava kocht -> das Werkstück also kaputt geht. Wann was passiert ist von Masse zu Masse unterschiedlich. Der Brennbereich der Masse sollte auf dem Etikett vermerkt sein: Maximaler Brennbereich... => dann wird die Masse wohl sintern.
Angeblich soll eine lange Haltezeit (ca. 1h) auch die Porösität vermindern, wie stark dieser Effekt ist, weiß ich nicht.
Ich würde an deiner Stelle eine früh sinternde Masse benutzen, und diese relativ lange auf Temperatur halten. Ist der Scherben dicht gesintert, hat man auch keine Probleme mit der Dichtigkeit, welche sich mit Hilfe von Glasur allein aufgrund der meist entstehenden Haarrisse nur schwer erreichen lässt.
Was die Glasuren angeht, so ist auch dort ein Brennbereich vom Hersteller oder Händler angegeben. Es gibt Glasuren mit größerem Temperaturintervall, z.B. von 1050 bis 1150 Grad (es gibt Massen, die bei 1150 Grad schon sintern), und andere, die einen kleineren Bereich haben. Es gibt Glasuren, die leicht abfließen und standfestere... -> da musst du beim Einkauf drauf achten, wofür du sie verwenden willst. Auch farblich werden sie unterschiedlich ausfallen, wenn man sie höher brennt. Mein Fachbedarfshandel hat jeweils 6 Brennproben aufgeklebt mit Auftrag auf weißem, rotem und dunklem Ton bei 1050 und 1150 Grad, damit man im Laden eine Vorstellung bekommen kann, wie sie ausfallen mögen.
Marion
Beiträge: 30
Registriert: Samstag 19. März 2005, 20:39

Beitrag von Marion »

Vielen Dank für Deine Antwort.

Die Glasuren habe ich als Proben geschenkt bekommen.
Die Tonmassen, die ich verwende sind alle bis 1200° brennbar,
so steht's jedenfalls auf den Aufklebern.
Ich werde mal verschiedene Sachen ausprobieren und mich dann wieder melden.

Bis dann also

Marion
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Martin Fricke
Beiträge: 88
Registriert: Dienstag 15. Juli 2003, 21:07
Wohnort: Porta Westfalica

Beitrag von Martin Fricke »

bei den Glasuren frag nach.
Es wird doch sicher eine Herstellerbezeichnung auf den Proben sein, oder du kannst den fragen, der sie geschenkt hat. Beim Fachhändler, der die Glasuren führt, oder dem Hersteller nach dem Temperaturbereich und dem Schmelzverhalten fragen, ob sie "steht" oder läuft.

Wenn sie wie meine bis 1150 Grad gehen und "stehen", dann brenn bei 1150 Grad mit 45 - 60min Haltezeit, das dürfte passig sein bzw. kannst du mehr nicht tun unter den Voraussetzungen, ansonsten musst du bei der Masse und/oder den Glasuren andere nehmen
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