Handtonpresse und Aufbereitung

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
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Didii
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Registriert: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:38

Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Didii »

Hallo ihr Lieben!

Ich arbeite in einer universitätsinternen Keramikwerkstatt und sollte mich demnach mit dem Aufbereiten von Ton beschäftigen, sodass eventuell ein Tonschneider bzw. Mischer zum Einsatz kommen kann.

Allerdings verbrauchen wir, da wir in erster Linie bildhauerisch arbeiten, nur maximal 50 bis 60 kg im Monat. Die großen Extruder/Strangpressen mit Vakuum sind ja meistens auf 300 kg/h ausgelegt und für unsere Zwecke demnach zu groß und auch zu unpraktisch. Ich denke, dass bei solch einer Größe auch schwer nur 50kg aufbereitet werden können, da die Maschine ja bis zu einem gewissen Mindestkilo gefüllt sein muss, damit etwas extrudiert wird.

Im Zuge dessen bin ich auf Handtonpressen gestoßen. Nun stelle ich mir einige Fragen:
- Hat jemand Erfahrungen mit der Tonpresse von Kittec? Ich habe hier ein paar mal gelesen, dass diese Konstruktion nicht ganz stabil sein soll und vor allem ziemlich kraftaufwändig
- Kennt jemand weitere Hersteller oder kann mir eine Presse in einer ähnlichen Größe oder weitere empfehlen/nennen?
- Kann man mit so einer Handtonpresse auch den Ton "aufbereiten"? Mein Gedanke ist, dass man den extrudierten Strang ja mehrmals in die Presse füllen kann, um so zu gewährleisten, dass er auch zu einer homogenen Masse wird oder? Mir ist bewusst, dass ohne Vakuumpumpe keine Entlüftung stattfindet. Wäre das dennoch eine Möglichkeit den Ton schön geschmeidig und verarbeitbar zu bekommen?
-Wäre es auch möglich, Ton zu recyceln (zum Schlicker verarbeiten, auf Gipsplatten auslegen) und dann eventuell einen Mischkneter (z.B. wie in großen Bäckereien) zu verwenden, um das Ganze danach in der Handpresse rauszusrücken?
- Und vor allem: Funktioniert das Ganze auch mit "frischem Ton" (also direkt aus der Verpackung) oder ist das sogar eher sinnfrei, weil der Ton ohnehin bereits als verarbeitbare Masse ankommt?

Eventuell kann mir jemand helfen! Ich bin um jede Idee und Erfahrunh dankbar!
Maria Ortiz Gil
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Schau mal in der Suchfunktion nach „aufbereiten“, da steht allerhand drin.
Maria Ortiz Gil
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Didii
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Didii »

Hallo, danke dir für deinen Tipp! Allerdings habe ich das bereits getan und habe keine hilfreiche Antwort bezüglich der Handtonpresse gefunden. Ich möchte ja eigentlich nur wissen, ob ich den Ton nach dem Mischen in die Handtonpresse füllen kann, sodass ein homogener Strang hegausgepresst wird. Meine Sorge ist, dass dann eventuell Luftblasen entstehen.
atelierdgt
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von atelierdgt »

Moin
Ich verstehe die Handpressen nicht für die Aufbereitung....
Um Henkel oder Röhren zu pressen, dafür sehe ich sie.
Ich würde kleinere Mengen immer zum Aufbereiten kneten und schlagen.
Ich denke du kannst es nur ausprobieren ob dir die Handpresse irgendwie hilft, denn zum "Ton durchlassen" wird die bestimmt noch keiner benutzt haben.
Viel Erfolg beim tüfteln oder Ton schlagen und kneten.
Connie
Wer Rechtschreibfehler findet - darf sie behalten!!!!!
Maria Ortiz Gil
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Ich glaube auch, dass eine solche Presse nicht zur Aufbereitung dient, der Name sagt es ja schon.
Jedenfalls hatte ich keine Vorstellung davon was du damit meinst, bis atelierdgt eine Henkelpresse genannt hat.

60 kg Ton verbrauch im Monat ist nicht viel, da werden nicht so viele Reste anfallen. Oder meintest du 60 Kg Reste auf zu arbeiten?

Bist du an der Uni Dozent-in oder Werkstattleiter-in?
(ich gendere sonst nicht, aber aus deinem Usernamen ist nicht zu ersehen wie ich dich ansprechen soll)

Ich finde, dass die Studenten ruhig in die Tonaufbereitung mit einbezogen werden sollten, damit sie überhaupt verstehen mit welchem Material sie arbeiten. Mein Vorschlag:
Geh am besten zu einem Töpfer, der dir die Tonaufbereitung von Hand zeigt.

Und dann frage ich mich, wie kann es sein dass an einer Uni Keramik gemacht wird, ohne dass jemand genügend Ahnung darüber hat?
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1248
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hatte noch vergessen:
Falls du in Berlin bist oder in der Nähe, kannst du gerne zu mir kommen. Gegebenenfalls alles weitere über persönliche Nachrichten.
Didii
Beiträge: 17
Registriert: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:38

Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Didii »

Hallöchen,

ich denke, dass ich mich und mein Anliegen etwas falsch ausgedrückt habe... Die Handtonpresse soll nicht der Aufbereitung dienen. Ich habe selbst jahrelang in einer Keramikwerkstatt gearbeitet und mir ist bewusst, dass solch eine Presse nicht der Aufbereitung dient. Der Ton wird bei uns auch nach wie vor geschlagen (über die Technik bin ich mir ebenfalls bewusst) und von Hand aufgebereitet. Ich habe mich nur gefragt, ob man das Schlagen etwas erleichtern könnte, wenn man den Ton mehrfach durch die Henkelpresse presst. Sprich: frischen Ton hinein, den Strang hinaus nehmen, wieder in die Presse. Ich dachte, dass man so vielleicht schneller zu einer "weichen" Masse kommt, die man weiterbearbeiten kann. Natürlich sollen auch die Schablonen genutzt werden.

Zu deinen Fragen: wir arbeiten mit einem bildhauerischen Schwerpunkt. Sprich: die grundelegenden Information zum Arbeiten mit Ton werden natürlich vermittelt, allerdings lernen die Studis viel durch das eigene praktische Arbeiten und experimentieren. Wir haben zwar auch eine Drehscheibe, die wird aber im Zuge des eher skulpturalen Arbeitens selten genutzt. Zudem haben wir fast acht bis neun Werkstätten, die jeweils einen Werkstoff enthalten, sodass die Vertiefung nur bedingt und bei persönlichem Wunsch nöglich ist. Ich bin so eine Art "Werkstattleiterin" und habe Erfahrungen mit Ton, allerdings auch eher aus der künstlerischen Arbeit heraus. Ich habe zwar in einer Keramikwerkstatt gearbeitet, die hauptsächlich Geschirr hergestellt hat, jedoch lag auch hier der künstlerische Aspekt im Vordergrund.
Maria Ortiz Gil
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Verstehe…
Was die Henkelpresse betrifft, stelle ich mir das nutzlos und umständlich vor. Da kommt ja immer nur ein relativ dünner Strang raus. Ausserdem geht es bei der Aufbereitung doch darum, Teile verschiedener Konsistenz homogen zu machen, das dürfte mit einer Presse kaum gelingen.
Dann kommen die härteren und die weicheren Teile einfach nacheinander unten raus. Vom Kraftaufwand ganz abgesehen.
Didii
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Registriert: Mittwoch 29. Mai 2024, 17:38

Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Didii »

Ja, das macht schon Sinn. Ich habe leider keinerlei Referenzen was solch eine Henkelpresse angeht, demnach war ich mir unsicher. Leider bin ich auch nicht im Raum Berlin, ansonsten hätte ich mir die Presse wikrlich gerne angeschaut! Danke sehr. Eventuell könntest du mir Bilder bzw. Marke und deine Erfahrungen mit deiner Henkelpresse etwas näher bringen? So kann ich besser entscheiden, ob sich solch eine Investition für die Schablonennutzung lohnt.
Maria Ortiz Gil
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Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Da gibt es ein sehr großes Missverständnis:
Mein Vorschlag bezog sich darauf, dass ich dir das Aufbereiten und das Kneten von Hand zeigen könnte, Falls du in der Nähe von Berlin wärest.
Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass ich eine Henkel Presse habe!
Ursula28
Beiträge: 549
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Handtonpresse und Aufbereitung

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Didii,
ich lasse den Masse gut trocknen, dann zerkleinere ich die Masse mit einem Hammer in möglichst keine Brocken. Eine Plattenwalze wäre gut.
Danach kommen die Brocken in einen 10 ltr. Eimer und Wasser drauf. Jetzt muss die masse sumpfen. Bitte unbedingt erst am nächsten Tag aufrühren, un zwar mache ich das mit einer Bohrmaschine mit Quirl. Dann ist die Masse schon fast homogen. Ich breite dann die Masse ( ca. 1 cm dick ) auf Gipsplatten aus. In der Regel ist die Masse dann am folgenden Tag soweit, dass ich sie gut kneten und schlgen kann.
Gruß Ursula
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