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Engoben: Deckender oder transparenter nach Brand?
Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2024, 18:36
von laubentraum
Guten Abend,
Ich möchte erstmalig etwas mit Engoben bemalen und bin nun sehr unsicher: wenn ich die Engobe auftrage, ist sie ja erstmal etwas blaser als nach dem Brand. Verändert sich aber auch die Deckkraft und nicht nur die Farbe an sich (ich weiß, dass die Farben kräftiger, bzw anders werden? zum Bespiel: jetzt sieht man den Ton (dunkel) noch durch, auch nach dem Trocknen. Bleibt das so? Ich hoffe, ich drücke mich richtig aus.
vielen Dank!
Re: Engoben: Deckender oder transparenter nach Brand?
Verfasst: Sonntag 1. Dezember 2024, 21:24
von faithinblueskies
Hallo,
in meine Erfahrung muss ich Engobe mehrmals auftragen wenn ich es deckend haben möchte (drei Schichten- aber ich mische selber die Engoben und kenne die Einstellung, die ich haben möchte). Wenn ich die Tonfarbe bzw. Scherben noch sehe nach dem Auftrag, für mich heißt dass, nach dem Brand sehe ich höchst wahrscheinlich die "nackte" Stellen auch.
ist Deine Engobe gekauft? Falls ja, was ist der Angaben der Hersteller?
Hoffentlich hilft Dir das weiter.
Viele Grüße
Re: Engoben: Deckender oder transparenter nach Brand?
Verfasst: Montag 2. Dezember 2024, 01:36
von Maria Ortiz Gil
Vor allem wenn du auf dunklem Ton arbeitest wird der auch die Farbe der Engobe beeinflussen, weil in dunklen Tonen Metalloxide drin sind, die in die Engobe hinein diffundieren. Letztendlich muss alles ausprobiert werden und am besten nicht auf den wichtigen Stücken, an denen man lange gearbeitet hat. Das beste ist man macht Probeplättchen mit verschiedenem Auftrag und brennt die schon mal, damit man den Effekt sehen kann. Der Aufwand lohnt sich ganz bestimmt. Die Engobe bekommt eine stärkere Farbe wenn sie gebrannt wird und erst recht wenn man sie transparent überglasiert. Es ist zweckmäßig die Eine Hälfte der Probe zu glasieren, damit man den Unterschied sehen kann. Ob man sie nun dünn lasierend oder deckend aufträgt ist Geschmackssache, je nachdem welchen Effekt man möchte. Wenn man aber eine deckende Schicht bevorzugt, muss man bedenken, dass die Engobe aus Tonschlicker besteht und dementsprechend einen eigenen Körper bildet, der ebenfalls schwindet und zur Schwindung des darunter liegenden Tones passen muss, sonst kann es sein, dass sie nach dem Schrühbrand ab platzt. Und deshalb ist es auch zweckmäßig, dass sie zusammen mit dem Topf schwindet, und dass man sie aufträgt wenn der Ton noch lederhart ist. Da der Ton dann aber noch Wasser beinhaltet sind die Poren noch besetzt. Er kann nicht so viel Anmachwasser aus der Engobe aufnehmen. Man rührt sie deshalb relativ dicker an, damit sie nicht am Gefäß herunter rutscht. Ein dick und frisch engobiertes Gefäß kann noch mal sehr stark aufweichen und sich verformen oder auseinander brechen. Manchmal ist es gut in mehreren Schritten zu engobieren, Zum Beispiel bei Schalen, die innen und außen begossen werden.
Re: Engoben: Deckender oder transparenter nach Brand?
Verfasst: Montag 2. Dezember 2024, 15:51
von laubentraum
faithinblueskies hat geschrieben: Sonntag 1. Dezember 2024, 21:24
Hallo,
in meine Erfahrung muss ich Engobe mehrmals auftragen wenn ich es deckend haben möchte (drei Schichten- aber ich mische selber die Engoben und kenne die Einstellung, die ich haben möchte). Wenn ich die Tonfarbe bzw. Scherben noch sehe nach dem Auftrag, für mich heißt dass, nach dem Brand sehe ich höchst wahrscheinlich die "nackte" Stellen auch.
ist Deine Engobe gekauft? Falls ja, was ist der Angaben der Hersteller?
Hoffentlich hilft Dir das weiter.
Viele Grüße
Hi, es geht mir nicht drum, wie ich die bestmöglichste Deckung erreiche. Sondern grundsätzlich: wenn Engoben (hier Botz Steinzeug Engoben) gebrannt werden, werden sie dann per se transparenter oder deckender? Oder hängt das vom Hersteller ab?
schwarzen Ton und dessen Einfluss würde ich jetzt außer Acht lassen wollen.
danke und herzliche Grüße!
Re: Engoben: Deckender oder transparenter nach Brand?
Verfasst: Montag 2. Dezember 2024, 21:56
von Maria Ortiz Gil
Ob eine Engobe transparenter oder deckender wird hängt von der Brenntemperatur ab und von der Art des Auftrags. Deshalb musst du es ausprobieren.
Re: Engoben: Deckender oder transparenter nach Brand?
Verfasst: Montag 2. Dezember 2024, 22:40
von laubentraum
Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Montag 2. Dezember 2024, 21:56
Ob eine Engobe transparenter oder deckender wird hängt von der Brenntemperatur ab und von der Art des Auftrags. Deshalb musst du es ausprobieren.
hm, ich glaube, ich schaffe es grad nicht, meine Frage richtig auszudrücken. Ich möchte einfach wissen, ob, unabhängig davon, ob ich die Engobe einfach oder dreifach oder sonstwie auftrage, sie nach dem Brand grundsätzlich transparenter oder deckender wird (wenn ich sie nur dünn auftrage, wird sie dann noch durchscheinender oder deckender - mir ist klar, dass drei schichten deckender sind als eine, dass eine glasur die Farben kräftiger macht usw.) Wenn mich jemand fragt, ob zb. holzleim nach dem Trocknen noch weiss ist, verneine ich das - er wird ist transparent(er). oder, egal, wie dick ich Aquarellfarben auftrage, nach dem Trocknen werden sie blasser. Wenn Engoben je nach Brenntemperatur mal deckender und mal transparenter werden, müsste das dann doch auf der Packung stehen - sowas wie "bis 1000 Grad deckend, ab 1000 Grad transparenter". das steht ja zum Beispiel auch auf Ton oder Glasuren....
der Hintergrund ist, dass ich eher sehr leicht und "Aquarellig" arbeiten möchte. Wenn ich vor dem Brand die Engobe als zufriedenstellend wähne, aber dann später zu wenig oder zuviel drauf habe, wäre das ärgerlich. es ist ziemlich schwierig, das zu testen. deshalb hoffte ich auf eine klare Aussage, dass Engoben grundsätzlich das eine oder das andere werden. Auf den Engoben selbst finde ich eben keinen Hinweis, auch nicht auf eine Veränderung je nach Brenntemperatur.
Re: Engoben: Deckender oder transparenter nach Brand?
Verfasst: Dienstag 3. Dezember 2024, 00:42
von Ursula28
Hallo, also eine Engobe ist ja eingefärbter Ton. Die farbigkeit hängt bei Engobe von von der jeweiligen Deckraft und der Brenntemperatur ab. Denn diese kann auch bei Engoben unterschiedlich sein. Warum muss das auf der Packung stehen, ob die Engobe deckender oder transpartent sein soll. Das Problem beim Töpfern ist doch, dass die Ergebnisse immer sehr stark von den Brennbedingungen und der verwendeten Masse ( Ton) abhängig ist. Es gibt ja Massen, die Früh sintern, also in die Glasphase übergehen und dadurch die Engobe nicht mehr sehr deckend ist.
Tipp: Proben Proben Proben machen. Falls Du eine gekaufte Engobe verwendest kannst Du nicht sehr viel verändern.
Du kannst natürlich auch eine Engobe selbst entwickeln. Da ich Drehe, habe ich in der Regel Abdrehspäne, die ich für den Engobeschlicker nehme.
Gruß Ursula
Proben Proben Proben.....