kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Hallo zusammen,

ich bin nicht ganz sicher wie die Technik heißt, bei der man etwas dicker gedrehte Gefäße von außen beschneidet, so dass verschiedengroße, schräge Flächen entstehen. Ich glaube es heißt facettieren, es gibt aber wohl auch einen asiatischen Begriff dafür.

1. Weiß jemand, welchen Begriff ich in Suchmaschinen eingeben muss, um hierzu schöne Beispiele zu finden?
2. Mit welchem Werkzeug macht man das am besten und wo finde ich dies?

Ich hab es selbst schon mit einem Messer (ging ganz gut für sehr kleine Werkstücke) und einem gespannten Nylonfaden (ging nicht so gut) probiert. Gibt es nicht so ein Werkzeug aus Metall, wo ein feiner Draht fest eingepannt ist und was man dann ähnlich wie einen Spargelschäler benutzen kann?

Ich hoffe ihr versteht was ich meine und freue mich auf eure Tipps.

LG Anna

Ich habe für diese Zweck einen Käseschneider. Bei meinem kann man die Spaltbreite einstellen. Aber noch nicht benutzt - als keine Erfahrungen.
Yaki

Hallo Anna,
facettieren ist richtig. Abgesehen von Käseschneidern kann man (je nach gewünschtem Effekt) auch Möhren- bzw. Spargelschäler, (besonders ältere, hölzerne) Schweifhobel u.ä. einsetzen. Lisa Hammond setzt letztere ein, bei besonders dynamisch facettierten bzw. beschnitzten (Kurinuki) Gefäßen Richtung Chawan aber auch hölzerne Messer. Richard Batterham hat seine wunderschönen Schüsseln freihändig mit einem einfachen Malerspachtel facettiert. Der Kreativität sind da kaum Grenzen gesetzt; bei der Entscheidung "geht gut" bzw. "geht nicht so gut" würde ich auch eine Lernkurve mit einkalkulieren .
Schöne Grüße
Tongrube

Entscheidend ist auch die Konsistenz des Tons. Er darf nicht mehr klebrig sein.

Danke für eure Antworten! LG Anna

Ich benutze zurecht geschliffene, normale Küchenmesserchen. Die sind auch sehr praktisch, wenn man irgendwelche Formen mit geschwungenen Linien ausschneiden möchte, weil sie durch die schmale Klinge kein Material seitlich verdrängen.
Das Wegschleifen der Klinge macht ein Schlüsseldienst für wenige Euro. Dazu male ich mit einem Permanentstift alles was weg soll schwarz an, damit der Mann vom Schlüsseldienst sich daran orientieren kann. Es bleibt nur der Teil der Klinge übrig, der Fase genannt wird (musste eben googeln um das zu benennen). Die Klinge geht dadurch sehr leicht durch den Ton und klebt auch kaum fest. Sie ist dann auch ein bisschen elastisch

Super Tipp, dankeschön!