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Glasurfehler
Verfasst: Mittwoch 25. Juni 2025, 19:07
von Bernd.reuter1958
Liebes Forum,
ich gieße kleine Formen in Steingutmasse von CJ. Endtemperatur im Glasurbrand 1100C.
Die Teile haben nach dem Glasurbrand genau gegenüber vom Eingussloch kleine Glasurfehler. Dieses Problem trat in letzter Zeit vermehrt auf.
Ich habe mal ein Bild hochgeladen.
Hat jemand von euch ähnliche Probleme schonmal erlebt? Wenn ja: Gibt es eine Erklärung, die besonders logisch ist und Ideen, so etwas zu verhindern? Schneller eingießen, ETC
Viele Grüße
Bernd
Re: Glasurfehler
Verfasst: Mittwoch 25. Juni 2025, 19:44
von Ono
Das ist nicht wirklich gut zu erkennen auf dem Foto, aber wenn da die Glasur einfach dünner ist, dann könnte es daran liegen, dass der Scherben an der Stelle dünner ist und daher nicht so viel Glasur annimmt wie beim Rest? Ist das getaucht beim Glasieren?
Re: Glasurfehler
Verfasst: Donnerstag 26. Juni 2025, 09:38
von Bernd.reuter1958
Das Teil ist getaucht. Der Scherben ist allerdings nicht dünner. Es ist die Stelle des Eingusses.
Re: Glasurfehler
Verfasst: Donnerstag 26. Juni 2025, 17:54
von Jens Adam
Sind bei den Schrühlingen an der Stelle schon Unregelmäßigkeiten zu erkennen? Ist Deine Gießmasse eher dünnflüssig und setzt sich schnell ab? Ist bei mir schon lange her, aber ich hatte mal ein Phänomen, bei dem es durch zu schnelle Absetzung zu Veränderungen in der Scherbenstruktur kam. Ist aber jetzt sehr vage und war auch Steinzeugton.
Re: Glasurfehler
Verfasst: Samstag 16. August 2025, 11:14
von Ninecks
Hallo Bernd, offensichtlich liegt die Glasur an dieser Stelle dünner. Das wird vermutlich mit dem Scherbengefüge an dieser Stelle zusammenhängen. Wie sieht denn die Gießform aus? Ist das die Stelle, auf die die Masse beim Eingießen auftrifft? Du kannst mal versuchen, die Masse über ein Hilfswerkzeug wie ein Stück Holz seitlich sanft einfließen zu lassen. Viel Erfolg!
Re: Glasurfehler
Verfasst: Samstag 16. August 2025, 18:49
von Maria Ortiz Gil
Ein immer wiederkehrendes Problem beim Ausgießen von Schalen ist, dass der Fließstrom des Eingieß-Strahls, an der Stelle wo er auftrifft, die dort landenden Glasurkörnchen gleichzeitig weg spült. Dadurch ist die Glasur an dieser Stelle dünner. Das ist, wie wenn man den Gartenschlauch auf einer sandigen Terrasse immer auf die gleiche Stelle hält. Die wird dann sauber, und auf dem Rest bleibt der Sand liegen. (Ich hoffe, ihr habt alle eine Terrasse, um euch das gut vorstellen zu können.)
Deshalb ist es gut, den Gießstrahl in der Innenseite der zu glasierenden Schale rundherum zu bewegen und erst dann in der Mitte stehen zu bleiben, wenn in der Schale schon einiges an Glasur drin ist. Dann ist der Effekt nicht mehr so groß, da der Strahl nicht auf den nackten Scherben fällt und diese eine Stelle frei spült, sondern in dem entstandenen Glasurvolumen verwirbelt wird und nicht mehr so viel Schaden anrichtet.
Beim Glasieren, besonders beim Übergießen, kommt es leider auf jede Kleinigkeit an.
Re: Glasurfehler
Verfasst: Samstag 16. August 2025, 23:15
von Jens Adam
Hallo Maria,
Du hast überlesen, dass das Gefäß getaucht wurde. Der Gießstrahl bezog sich auf das Eingießen der Gießmasse.
@Bernd: leider hast Du noch nichts zur Viskosität der Gießmasse geschrieben. Wie setzt Du diese an? Wie flüssig, wie viel Verflüssiger?
Re: Glasurfehler
Verfasst: Sonntag 17. August 2025, 07:17
von Maria Ortiz Gil
Hallo Jens, stimmt! Ich hatte nicht alles gelesen, sondern mich mehr nach dem Foto gerichtet.
Danke für den Hinweis. Vielleicht hilf es trotzdem irgend jemandem, wenn es um das Ausgießen geht.
Und könnte es nicht sein, dass beim Ausgießen der Gipsform ein ähnlicher Effekt entsteht? Dass der Gips, da wo der Strahl auftrifft, schneller mehr Wasser aufnimmt, und dadurch da nicht so viele Tonteilchen angesogen werden?
Re: Glasurfehler
Verfasst: Sonntag 17. August 2025, 07:19
von Maria Ortiz Gil
Hallo Jens, stimmt! Ich hatte nicht alles gelesen, sondern mich mehr nach dem Foto gerichtet.
Danke für den Hinweis. Vielleicht hilf es trotzdem irgend jemandem, wenn es um das Ausgießen geht.
Und könnte es nicht sein, dass beim Ausgießen der Gipsform ein ähnlicher Effekt entsteht? Dass der Gips, da wo der Strahl auftrifft, schneller mehr Wasser aufnimmt, und dadurch da nicht so viele Tonteilchen angesogen werden?