Ich verwende generell viel zu viel Wasser zum Drehen. Ich muss mich regelmäßig disziplinieren um nicht händeweise Wasser über meinen Pot zu schaufeln. Ich hab schon gesagt bekommen und es auch oft gelesen, dass schlickerhaltiges Wasser oder sogar reiner Schlicker besser zum Drehen seien. Die Tonpartikel im Schlicker gleiten besser auf dem Werkstück und weniger Wasser bedeutet, weniger "Substanz" wird aus der Wand deines Stücks herausgespült. Auch weicht die Wandung weniger auf und ist deshalb stabiler... Das stimmt sicher alles.
Ich finde aber, dass zuviel Schlicker in meinem Drehwasser anfängt zu "bremsen". Vielleicht liegt das an meinem schamottierten Ton, vielleicht bilde ich es mir ein. Ich mag es aber auch nicht, wenn irgendwann das ganze Werkstück vollgeschmiert ist und der Schlicker in Batzen am Rand und an allem Werkzeug klebt. Wasser läuft halt einfach schön weg, der Schlicker bleibt kleben. Spätestens beim ersten Zug mit der Schiene hab ich den ganzen Mist dann in der Hand. Das zweite Problem ist, wenn ich das Wasser mehr als zwei Tage im Eimer lasse, fängt der Schlicker am Boden an zu stinken... das geht für mich gar nicht. Ich stell mir dann immer vor, wie die Bakterien da drin sich an meinen abgeschabten Hautschuppen weiden und so ne Art Töpfer-Ursuppe bilden...

Deshalb mag ich am liebsten schön warmes, schön klares Wasser. Aber wie gesagt, es währe wahrscheinlich besser, mit Schlicker drehen zu lernen.