Guten Abend,
Ich habe folgende Fragen zur Verwendung von Eisenoxid:
1. Kann ich Eisenoxid als eine Art Engobe verwenden und ihn selbst "frei Schnauze" in Schlicker mischen?
2. Kann Ton auch mit Eisenoxid (Pulver oder angerührt) durchgefärbt werden, zumindest in Teilen?
3. Kann ich Eisenoxid auch auf Lederhartem Ton auftragen?
4. was ist der Unterschied zwischen gekaufter schwarzer Engobe und Eisenoxid"farbe"?
Vielen Dank!
Eisenoxid, div Fragen
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Re: Eisenoxid, div Fragen
Du kannst das alles machen, aber um sinnvoll damit zu arbeiten solltest du eine Probereihe machen und diese möglichst genau dokumentieren. Sonst wirst du ein dir angenehmes Ergebnis nicht ohne Weiteres gleich wieder hin bekommen.
In der schwarzen Engobe sind ausser Eisenoxid noch weitere Metalloxide oder Farbkörper enthalten, zB Kupfer-und Kobaltoxid. Eisenoxid alleine macht eine Engobe nicht schwarz, bestenfalls ganz dunkel rostrot.
In der schwarzen Engobe sind ausser Eisenoxid noch weitere Metalloxide oder Farbkörper enthalten, zB Kupfer-und Kobaltoxid. Eisenoxid alleine macht eine Engobe nicht schwarz, bestenfalls ganz dunkel rostrot.
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Re: Eisenoxid, div Fragen
Hatte noch vergessen: in schwarzen Engoben ist vermutlich auch Manganoxid.
Re: Eisenoxid, div Fragen
Bevor du dir viel Arbeit machst und Ton mit Eisenoxid teuer durchfärbst, solltest du vielleicht einfach rotbrennenden Ton kaufen. Das ist Ton, den die Natur mit Eisenoxid durchgefärbt hat, und der ist sehr günstig, weil es davon so viel gibt, dass daraus schon seit Jahrhunderten Ziegelsteine gebrannt werden.
Ansonsten gibt es noch zu bedenken, dass Eisenoxid den Schmelzpunkt relativ stark senkt. Wenn du also zuviel davon in eine Glasur oder Engobe tust, dann wird das erst glänzend und irgendwann läuft es dann auch.
Natürlich kann man Eisenoxid und andere Stoffe frei Schnauze irgendwo reinkippen, aber meist ist dann das Ergebnis nichts, was man haben wollte, wenn man nicht vorher testet. Und wenn man dann doch mal zufälligerweise ein richtig gutes Ergebnis bekommt, kann man es nicht wiederholen. Frei Schnauze zusammenmischen machen meist Anfänger solange bis sie genug Frustration gesammelt haben, dass sie dann doch abwiegen und alles notieren, was sie zusammengemischt haben.
Eisenoxid wird in der Regel im Oxidationsbrand rot bis braun oder in geringeren Mengen gelblich Beige. Ein richtiges Schwarz ist schwierig nur mit Eisenoxid und geht in der Regel nur mit größeren Mengen im Reduktionsbrand und selbst dann ist es meist nicht richtig schwarz. Nur wenn du etwas glühend aus dem Ofen raus holst wie beim Raku, kriegst du nur mit Eisenoxid ein tiefes Schwarz durch die extreme Sturzkühlung.
Seladonfarbtönen gehen natürlich auch im Reduktionsbrand mit Eisenoxid, aber vielleicht bei weiterem Interesse mal etwas Grundlagen studieren und Fachliteratur lesen?
Ansonsten gibt es noch zu bedenken, dass Eisenoxid den Schmelzpunkt relativ stark senkt. Wenn du also zuviel davon in eine Glasur oder Engobe tust, dann wird das erst glänzend und irgendwann läuft es dann auch.
Natürlich kann man Eisenoxid und andere Stoffe frei Schnauze irgendwo reinkippen, aber meist ist dann das Ergebnis nichts, was man haben wollte, wenn man nicht vorher testet. Und wenn man dann doch mal zufälligerweise ein richtig gutes Ergebnis bekommt, kann man es nicht wiederholen. Frei Schnauze zusammenmischen machen meist Anfänger solange bis sie genug Frustration gesammelt haben, dass sie dann doch abwiegen und alles notieren, was sie zusammengemischt haben.
Eisenoxid wird in der Regel im Oxidationsbrand rot bis braun oder in geringeren Mengen gelblich Beige. Ein richtiges Schwarz ist schwierig nur mit Eisenoxid und geht in der Regel nur mit größeren Mengen im Reduktionsbrand und selbst dann ist es meist nicht richtig schwarz. Nur wenn du etwas glühend aus dem Ofen raus holst wie beim Raku, kriegst du nur mit Eisenoxid ein tiefes Schwarz durch die extreme Sturzkühlung.
Seladonfarbtönen gehen natürlich auch im Reduktionsbrand mit Eisenoxid, aber vielleicht bei weiterem Interesse mal etwas Grundlagen studieren und Fachliteratur lesen?
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Re: Eisenoxid, div Fragen
Es gibt schon einen Farbunterschied zwischen rotem Ton, der auf natürliche Weise Eisenoxid enthält, und mit Eisenoxid rot eingefärbtem weißen Ton. Je nach Zugabemenge kann man auch schöne alt-rosa Töne bekommen. Das kann z.B. für Einlegearbeiten interessant sein.
Zum Einfärben ist es gut, den Ton und auch das Oxid zu verflüssigen, so lässt sich beides leichter vermischen. Man stellt Schlicker her, in dem man kleine Fetzen trockenen Tons mit Wasser bedeckt und wartet, bis sie zerfallen sind. Z.B. in dem man den Ton dünn auswalzt und dann zerzupft oder erst nach dem vollständigen Trocknen in Stückchen zerbricht. Nicht rühren, sonst bilden sich furchtbare Klumpen! Sollte der Ton nicht vollständig zerfallen, dann war er noch nicht trocken genug. Dann kann man das Ebenfalls mit Wasser vermischte Oxid dazu geben und verrühren. Den Schlicker kann man dann absetzen lassen, das Wasser an der Oberfläche mit einem Schwamm abnehmen und den Schlicker auf einer Gipsplatte trocknen lassen, bis er eine Konsistenz hat, dass man ihn modellieren kann.
Auf der Gipsplatte kann man einen Rand aus feuchtem Ton machen, damit der Schlicker nicht wegläuft.
Zum Einfärben ist es gut, den Ton und auch das Oxid zu verflüssigen, so lässt sich beides leichter vermischen. Man stellt Schlicker her, in dem man kleine Fetzen trockenen Tons mit Wasser bedeckt und wartet, bis sie zerfallen sind. Z.B. in dem man den Ton dünn auswalzt und dann zerzupft oder erst nach dem vollständigen Trocknen in Stückchen zerbricht. Nicht rühren, sonst bilden sich furchtbare Klumpen! Sollte der Ton nicht vollständig zerfallen, dann war er noch nicht trocken genug. Dann kann man das Ebenfalls mit Wasser vermischte Oxid dazu geben und verrühren. Den Schlicker kann man dann absetzen lassen, das Wasser an der Oberfläche mit einem Schwamm abnehmen und den Schlicker auf einer Gipsplatte trocknen lassen, bis er eine Konsistenz hat, dass man ihn modellieren kann.
Auf der Gipsplatte kann man einen Rand aus feuchtem Ton machen, damit der Schlicker nicht wegläuft.