Reduktion im Gasofen

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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Milan
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Reduktion im Gasofen

Beitrag von Milan »

Hallo, habe mal dieses neue Thema erstellt. Teils brauche ich selbst Information, teils hoffe ich daß es auch anderen Keramiker weiterhilft. Also an alle Gasfreaks (ganz besonders auch Charlie). :D

Also mein Problem: Wie genau verhält sich Propangas im (Gas)-Brennofen, speziell in der sehr starken Reduktion? Wenn ich den Ofenabzug ganz schließe und nur reines Gas ohne Sauerstoff zuführe? Gibt es da eine Grenze? Explosionsgefahr? Was passiert mit den Abgasen?

Danke für Euro Hilfe
Milan
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Günter
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Beitrag von Günter »

Ooops, was hast du da vor??? Propangas ist SCHWERER als Luft - wenn du es also so reichlich zuführst, wird sich ein respektabler Gas-See in deinem Brennraum bilden (wenn das alles im Freien stattfindet natürlich was anderes). Solang du keinen Dackel hast, wird erstmal niemand dran ersticken, aber ein Funke aus einer Steckdose reicht dann...
Und bei welcher Temperatur willst du das machen? Wenn das Propan im Ofen nicht verbrennen und auch nicht abziehen kann , wird es an jeder denkbaren Ritze ausströmen und an der Raumluft abfackeln, sofern heiss genug (wenn nicht heiß genug siehe oben). Ich mein, kann bestimmt ein interessanter Anblick sein, ähem.

Und Scherz beiseite: es gibt die tragische Geschichte einer bayrischen Töpferin, die tot auf dem Stuhl sitzend neben ihrem Gasofen mit verschlossenem Abzug gefunden wurde. Also mach kein Scheiss...

Ernsthafte Bitte an alle, die dies lesen und vielleicht nicht soviel Erfahrung wie Milan haben: experimentiert nicht mit Propangas in geschlossenen Räumen! Wenn ihr schon zündeln wollt, dann wenigstens draußen, dann gibts im Ernstfall hoffentlich nur ein paar verbrannte Haare. Freunden von mir ist einmal bei einer Propangasflasche oben das Ventil komplett abgegangen - wirklich und wahrhaftig. Sie konnten die Brenner noch löschen, nichts ist passiert.
Ich bitte zu enschuldigen, wenn das jetzt etwas übervorsichtig klingt, aber in diesem Forum sind auch sehr viel Leute, die halt keine Profikeramiker sind.
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Milan
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Reduktion im Gasofen

Beitrag von Milan »

Danke Günter, - keine Angst, ich brenne gut überdacht - also gegen Regen und Schnee geschützt-, bei mir im Garten im Freien.

Und danke für die deutlichen Hinweise, - auch für alle die dies noch später lesen....

Jetzt detaillierter weiter zu meiner Frage. Ich brenne mit meinem schon erwähnten Mini Gasbrennofen, hier zu sehen.

Das erwähnte Einleiten von reinem Gas (Brenner-Primärluft geschlossen und Sekundärluft an Ofen/Brennereingang ebenfalls geschlossen) findet ausschließlich statt bei Temperaturen ab 950° bis runter auf 550° C. Der Ofen scheint so dicht zu sein, daß wirklich nirgendwo Qualm austritt, erst wenn ich die Abdeckung des oberen Abzugs leicht anhebe entweicht schwarzer Rauch der sich sofort entzündet.

Im unteren Bereich unterhalb 550° C reduziere ich bei Bedarf weiter durch Einführen von kleinen runden Holzbriketts (Lochsäge) in den Brennraum über den Brennerfahrstuhl. Selbst in diesem Fall tritt aus dem Ofen kein Qualm aus, lediglich beim Öffnen und unten in der Brennerprimärluftregulierung durch eine kleine Undichtigkeit, - aber ganz wenig.

Deshalb ja auch meine Frage: Was passiert da eigentlich? Propan entzündet sich bei 510° C. Da die Temperatur im Ofen ja absinken soll, pumpe ich ca. 10 min Gas in den geschlossenen Ofen und stelle ihn erst einmal ab. Wenn die Temperatur um 50° gesunken ist wieder 5 min Gas undsoweiterundsofort.... - Das ganze geht problemlos ohne jede Verpuffung o.ä., aber ich mache mir dann doch etwas Sorge, wenn ich wegen besonders starker Reduktion mal das Gas 10-20 min einführe. Wo bleibt das Gas und was passiert da?

Technische Daten für Flüssiggas

Gruß Milan
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