Cool bleiben, kenny, hier hat niemand was von Betrug gesagt.
"echte sichtbare Objekte" stellt er also her - (möglicherweise wünscht mancher hier, sie wären es nicht

)
Werd nicht beleidigend, keiner hat dir unterstellt du seist ein "verängstigter dummer bürger", der keine Ahnung hat von der Materie. (..aber du wolltest wissen, wie man die Dinger herstellt, nicht wahr)
Okay, mein Senf -
mir haben beim ersten Betrachten auch die Augen getränt.
Nachdem ich sie mir inzwischen noch einige Male angeschaut habe, stelle ich fest, dass sie mir Spaß machen, sie sind nicht langweilig.
Ja, ich finde, die anarchischen Dinger haben einen gewissen Reiz. - und eine Portion Ironie auch.
Natürlich liegen sie im Clinch mit der Konvention und fordern heraus - gerade das gefällt mir aber.
emden hat geschrieben:
Als Keramiker sehe ich bei den Gefäßen so viele formale Fehler, erkenne Ansätze von traditionellen Gefäßen, die es auf der Scheibe nicht ganz "geschafft "haben. Die Dekoration kann vieles überdecken, aber das Gefäß in seiner Grundform bleibt bestehen. Die Adelung als Kunst ist willkürlich.
Ich weiß, dass es dazu andere Meinungen gibt, wollte meine Wertung aber auch abgeben.
Tja, dass er es nicht besser könnte, wenn er wollte - das meinst du doch? -, glaube ich nicht.
Mir sind in meiner Lehrzeit auch diverse Grundsätze eingetrichtert worden, wie ein guter Pott auszusehen hat. Die ich mir einverleibt hatte und die wieder loszuwerden gar nicht so einfach ist!
Wenn man das möchte. Und warum sollte man nicht ...
Mir fällt Takeshi Yasuda ein, der eine andere Betrachtungsweise vorschlägt:
Nicht die konventionelle - wenn man ein Haus bauen möchte, nicht zuerst das Fundament und die Wände entwerfen und dann das dazu passende Dach. Einfach weil man schon so viel vorher Gesehenes im Kopf hat, was man dann unwillkürlich wiederholt.
Sondern sich zuerst etwas als Dach geeignetes vorstellen, wie auch immer, und erst dann das, worauf das Dach zu sitzen kommt.
Oder, das fand ich wunderbar, zuerst sich etwas als Henkel geeignetes vorstellen - wie jeck auch immer --
Und danach erst die Tassenform, die zu genau dem Henkel passen könnte ..
Die Chancen auf diese Weise nicht schon hundertmal Gesehenes immer wieder zu reproduzieren sind größer.
Weil es eingefahrene und unserem Hirn vertraute Denkstrukturen stört.
Und ich glaube, dass es genau das ist, was beim Betrachten der Pötte des Hern Kuwata so irritierend wirkt, und für einige auch interessant. ..
Haben wir nicht alle viele Prämissen im Kopf, die mal versuchsweise auf den Kopf zu stellen nicht schaden kann?
Takeshi Yasuda übrigens hat in jungen Jahren ganz konventionell gearbeitet und erst spät seine heutige Arbeitsweise entwickelt. Ihm kann man nicht unterstellen, er könnte es nicht besser.
Übrigens - ich hoffe es nervt nicht, aber ich seh mir halt gern Filme an - hier ist einer, den ich liebe, über seine heutige Arbeit in Jingdezhen:
http://www.youtube.com/watch?v=9MSxEAekY1U
Und noch´n Link, denn wir hatte hier schon mal eine ähnliche Diskussion
viewtopic.php?f=5&t=3636
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