Alter Naber 14s heizt nicht über 300 Grad

[Sissi]

Hallo zusammen,
Ich brauche mal wieder Rat von den Experten hier Forum.
Ich habe jetzt nach langer Zeit des suchens endlich eine Werkstatt und mein alter Naber 14 s von1979 sieht drin.
Heute habe ich den ersten schrühbrand gewagt. In Keramiker hat mir geraten in wie folgt einzustellen :
950 Grad
In 6 Std bei 30%
mit einer Haltezeit von 20 Min.

Genau so eingestellt hatte ich den Eindruck dass er gut startete, allerdings war er dann nach knapp 5 Std immer noch erst bei 300 Grad. Da kann ja was nicht stimmen.

Der Elektriker Meister, der ihn angeschlossen hat sagte mir, dass erneut der große des Ofens den Eindruck hat, dass es zu wenig Leistung sei.
Ich sollte ihn morgen mal auf 100% anmachen und schauen ob er überhaupt über die 1000 Grad geht.
Wie viele Stunden Laufzeit stelle ich für diesen Test ein?
Und was könnte das Problem ansonsten sein?
Der ofen stand jetzt knapp 20 Jahre unbenutzt in einer Pfarrgemeinde, früher wurde er hin und wieder, vl 10x im Jahre genutzt.
Ich würde sagen er ist noch sehr gut in Schuss, beim ersten Ansehen und auch bei einem kurzen test im der Werkstatt wurden alle wedeln heiß.
Es wäre echt eine Katastrophe wenn er jetzt nur noch für die Entsorgung wäre
Bilder lassen sich nicht hinzufügen hier vom Ofen, mir wird angezeigt sie waren zu groß

Dank3 im voraus und viele Grüße,
Sissi

[Günter]

Hallo @Sissi
ja, die Dateigröße ist begrenzt, weil unser Speicherplatz auch begrenzt ist. Abhilfe wäre, die Bilder bei einem Speicherdienst im Internet einzustellen und hier zu verlinken oder sie in deinem Rechner zu verkleinern...
Zum Problem: erstmal nicht verzagen! Wendeln wurden heiß? Gut. Funktioniert die Steuerung? dafür müsstest du den Ofen wirklich "Babysitten", also dabei bleiben. Was für eine Steuerung ist das? Ein elektronischer Thermocomputer? Orginal sind elektromechanische Steuerungen - kenntlich an Drehknöpfen. Weisst du wie man die einstellt? (diese Frage wurde schon VIELE Male hier im Forum behandelt). Ist dir bewußt, dass solch ein Ofen einen mechanischen Türkontaktschutzschalter hat (er schaltet ab, wenn man die Tür öffnet)? Wenn der durch den Transport verstellt ist, kann durch die Wärmedehnung des Gehäuses hier ein Problem liegen.
Für einen Test ohne Inhalt stellst du Aufheizzeit auf Minimum, prozent Aufheizen auf hoch und die Endtemperatur auf die 1000°C - ab ca. 600° sollte er auf Vollast schalten und bis zur Endtemperatur durchheizen - ohne Besatz so in 1-2 Stunden. Du müsstest das protokollieren, erst dann weisst du, was da eigentlich passiert.
VG Günter

[Sissi]

Danke Günter für die schnelle Antwort.
Ich konnte jetzt ein Bild dazu fügen. Issu eine ganz alte Steuerung, wahrscheinlich die originale.
Wie man sie einstellt habe ich jetzt verstanden, nachdem ich es mir durch gelesen und erklären lassen habe

Von diesem Türkontaktschalter habe ich gelesen hier im forum, da wollen wir dann nochmal nachschauen (also der Elektriker) , aber zuerst probiere ich morgen aus was du empfohlen hast - auf vollast in 1-2 Std.

Das sie schamotte Steine die Temperatur nicht mehr drin halten können ist ausgeschlossen? Die sehen allerdings noch tiptop aus und würden von einem pianotransporteur in die Werkstatt gebracht - die Jungs haben das sehr sehr vorsichtig als gemacht.

Danke und liebe Grüße, Sissi

[Hähnchenholer]

Hallo Sissi,
ich habe eine ähnliche Leidensgeschichte. Mein Ofen stand jahrelang, die Steuerung wurde mal demontiert, in einer Schule.
Durch Hilfe hier im Forum u. a. habe ich ihn im großen und ganzen zum laufen bekommen. Bisher läuft bei meinem Ofen die Nachpendelzeit nicht ab (die Uhr selbst würde aber funktionieren). Die nächste Woche gehe ich mal an das zerlegen des Temperaturreglers, dieser ist elektromech. aufgebaut und m.e. das Gehirn des Ofens. Hier vermute ich auch bei Deinem Ofen den Schaden. Hat Dein Ofen Wechel- oder Drehstrom?
Schönen Sonntag
Thomas

einen Schaltplan habe ich bei Nabertherm bekommen

[Sissi]

Guten Morgen,
Sorry, irgendwie hatte ich deinen Beitrag gar nicht gesehen. Ob Wechsel oder Drehstrom weiß ich gar nicht ehrlich gesagt.
Nun habe ich aber wieder eine neue Frage.
Mein naber hat jetzt erfolgreich 2 schrüh- und einen niedrigglasurbrand geschafft.
Gestern wollte ich einen hochbrand ausprobieren mit folgender Einstellung :
6 Stunden
50%
Haltezeit 20 min
1260 grad

Angemacht um 20 Uhr.
Nun war ich um 7.30 dort um gucken und der ofen stand auf 920 Grad.
Ist er jetzt überhaupt aus die 1260 gekommen?
Kühlt er so schnell wieder runter?
Und seh ich das später an der Glasur ob er wirklich die endtemperatur geschafft hat?
LG Sissi

[Migla]

Hallo, wenn Du während der Brenn Dauer nicht anwesend sein willst, kannst Du den Verlauf des Brandes mithilfe von Segerkegeln bzw. deren Nachfolgern nachvollziehen. 1-2x reicht, wenn Dir das zu teuer ist. Bei dem von Dir genannten Brand kann er aber auch nach Erreichen der Endtemperatur schon wieder abgekühlt sein.

[Sissi]

Danke, der Tipp mit dem Kegeln ist super, das werde ich ausprobieren!
Jetzt muss ich mich ja etwas schämen, mein Ofen hat ein Typenschild auf dem steht max 1200 C.
Meine glasurergebnisse sind total unterschiedlich, habe 3 glasuren von bsz Keramik zum tauchen verwendet :
Amaryllis ist eigentlich ganz schön geworden u offenbar ausgeschmolzen.
Romantica ist total Stumpf, ebenso türkis.
OK, das liegt an der wohl nicht erreichten Temperatur.
Aber warum sind die glasuren so ungleichmäßig??
Ich habe mit der Zange jedes Teil 2x getaucht, die Glasur hatte jeweils eine sahnige konsistenz und ic habe sie ordentlich aufgerührt. Woran liegt das?

[Ursula28]

Hallo Sissi, ich habe mal im Jugendcentrum Kurse gegeben und durfte den Ofen dort nicht höher als 1200°C bennen. Da ich aber 1240°C brennen wollte, um Steinzeug zubrennen habe ich den Ofen auf 1180°C und 75 min Pendelzeit eingestellt. Damit sind die Glasuren gescholzen, als hätte ich 1240°C gebrannt.
Aber taste dich bitte mit der Pendelzeit langsam vor, also nach und nach verlängern. Fange vielleicht mit 40 min an. Außerdem spielt die Besatzdichte eine große Rolle.
Gruß Ursula

[Sissi]

Hallo Ursula, danke für den Tipp!
Das werde ich versuchen.
LG Sissi

[simuliko]

Hallo Sissi,
bin neu in diesen Forum.
habe aber ein bischen Erfahrung mit Brennöfen.
Wenn er nicht mehr als 300°C heizt ,könnten die Heizwendel defekt sein oder die Steuerung arbeitet nicht korrekt.
Ihr Elektriker sollte erst mal die Leistung der Wendel prüfen.Evtl. ist auch ein wendel abgerissen.
Bei evtl. neuen Heizwendeln könnte ich helfen.
Kann diese selber wickeln.Ich brauche dann aber genauere technische Angaben von Ihren Ofen.
mfg
simaliko

[Sissi]

Hallo zusammen und vielen Dank nochmal für eure Beiträge.
Nun ist es so dass der Ofen ca 20 Brände (zwischen 950 bis 1200 Grad) mit Bravur gefahren ist.
Leider macht er seit einigen Tagen aber folgendes Problem:
Die Zeituhr stoppt bei 4 Std und er schaltet sich ab.
Nach erneutem Versuch hat sich dder Temperaturzeiger sofort nach drücken des Startknopfs auf 1400 Grad gestellt - mein Elektriker hat dann das Kabel vom Thermoelement mal ab und wieder neu angeschlossen. DAnn lief er wieder vernünftig an. Aber bei wieder Std (Laufzeit war auf 6 Std eingestellt) hat er wieder gestoppt.
Heizen tun alle Wedeln, sie werden alle warm.
Was kann ich, bzw mein Elektriker jetzt tun?
Er sagte, man könne das Thermoelement auswechseln, da es sich offensichtlich plötzlich auf 1400 Grad stellt und der Ofen dann abschaltet, da die temperatur erreicht ist. Ein weiterer Versuch hat gezeigt, dass die HAltezeit von 20 MIn abgelaufen war.
Hat jemand einen Tipp? Sollte ich eine ganz neue Steuerung einbauen lassen?
Oder erstmal nur das Thermoelement?
Und kann man den Ofen tunen, sofern ich eine neue Steuerung einbauen lasse? Er geht jetzt bis 1200 Grad, super wären aber 1300 Grad.

Herzlichen DAnk im Voraus,
viele Grüße,
Sissi

[fegora]

Hallo Sissi,
da die Heizwendel alle warm werden, bleiben der Regler oder das Thermoelement als Fehlerquelle übrig.
> Prüfen des Thermoelementes:
Es gibt 2 Sorten davon
NiCr-Ni oder PtRh-Pt
Zuerst feststellen welcher Typ das Thermoelement ist. Anschlusskopf des Thermoelements öffnen.
> Gehen von hier 2 haarfeine Drähtchen zur Messspitze dann ist es ein PtRh-Pt Element.
Hierbei gibt es nur ganz oder kaputt. Mit Durchgangsprüfer den Durchgang prüfen. Kein Durchgang = kaputt. Durchgang = i.O.

> Gehen von hier 2 ca. 1mm oder stärkere Drähte zur Messspitze dann ist es ein NiCr-Ni Thermoelement.
Anschlusskopf mit den 2 Drähten herausziehen. Ist die Messspitze stark verzundert oder schon unterbrochen - durch vorsichtiges entfernen der Verzunderung prüfen = Thermoelement defekt.

Wenn beides nicht zutrifft hat der Regler einen Schaden.

Ich repariere Regler und habe auch noch einige Thermoelemente.

Beste Grüße
Felix Gorris (fegora)

[Sissi]

Hallo Felix,
Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe mit meinem Elektriker nun beschlossen eine neue Steuerung (TC66) einzubauen, da ich mir denke über kurz oder lang wird das alte Ding eh kaputt gehen.
Wie ist das denn mit der höheren Temperatur - wenn er bis 1260 Grad gehen würde wäre es fantastisch. Auf dem Typenschild steht max. 1200 Grad, ein paar Glasur Proben haben ergeben dass er wohl auch tatsächlich nicht höher geht, da diese nicht richtig ausgeschmolzen sind..
Vg Sissi