Hallo zusammen,
ich hab mal wieder etwas falsch gemacht.
Mir reißt mein aufbereiteter Ton beim Hochziehen.
(Witgert 11)
Am Wochenende wollte ich meine Pugmill zum ersten mal richtig nutzen.
(eine alte, einfache, ohne Vakuum; Shimpo NRA 03)
Als Anfänger hatte ich viel gesammelt:
Viel vom Abdrehen, viele misslungene Objekte, nur etwa 1/4 bis 1/3 vom "Werfwasser".
Das war komplett knochentrocken.
Ich habe es in 10l Eimer geschichtet und mit Wasser bedeckt zerfallen lassen.
Da drin blieb es ca. 3 Wochen.
Nun kam es auf die riesige Gipsplatte, die ich gegossen hatte.
Nachdem es knetbar und mühlengängig war (eine Textile Unterlage wäre beim Kneten besser gewesen als offenes Holz - die Konsistenz),
kam es in die Mühle.
Ich hab es 5 mal durchlaufen lassen und ab dem zweiten Durchgang die Abschnitte gemischt.
(Alle Stränge aufeinander gehauen, dann 4...5 cm dicke Scheiben vom Mehrfach-Strang geschnitten und die dann in die Maschine.)
Als ich das Ergebnis zum ersten mal gestestet habe war es noch etwas weich.
Ich hab trotzdem Drehen versucht:
Bei ca. 15mm Wandstärke riss der Zylinder in der unteren Mitte.
Ich habs etwas trocknen lassen.
Am nächsten Tag nochmal mehrfach durch die Maschnie geschickt.
Gleiches Problem.
Es scheinen keine Luftblasen zu sein, an denen es reißt.
Vielmehr beginnt sich der Ton an der Stelle, innen bereits kurz vorher setsam anzufühlen.
Auch optisch: Es sieht an der Stelle aus wie stark genarbtes Leder.
Viele ganz leichte Vertiefungen.
Ich hab auch mal Stränge mit rechteckigem Querschnitt damit extrudiert.
beim Versuch diese zu Regenbögen mit ca. 25 cm Durchmesser zu biegen, brachen fast alle.
Die anderen wurden sehr rissig.
Was ist da schief gelaufen?
Gestern Abend dachte ich:
Mist, zu wenig Werfwasser aufgehoben, damals.
Den Ton ausgemergelt.
Zumal ich auch versehentlich bei zwei der ca. acht Hubel den mageren "11 M" erwischt hatte.
Heute morgen dann ein anderer Gedanke:
Ich habe nichts von dem eingesumpften Ton durchgequirlt, bevor ich ihn auf Gips gelegt hab.
Dafür war er auch zu "fest"/pastös.
Ich hab beim Einweichen mit recht wenig Wasser gearbeitet (dafür hatte ich im Eimer nicht viel Platz gelassen).
Kann es sein, dass die knochentrockenen Tonreste gar nicht vollständig quellen konnten.
Auch wenn immer Wasser auf den Eimern stand - wer sagt, dass sich das auch hätte überall hin durcharbeiten können...
Ich hab mich für's Homogenisieren sehr auf die Pugmill verlassen.
Zu sehr?
Was würdet Ihr am meiner Stelle probieren?
Ich hab noch
- 2 Eimer im Zustand nach dem Einsumpfen und drei Wochen offen stehe lassen - sehr weic, aber nicht rührbar
- 2 die auf der Gipsplatte waren - knetbar
- 1 Eimer mit Strängen, die sich verhalten, wie oben beschrieben.
Danke für's lesen und für Eure Hilfe!
Liebe Grüße!
Thorsten
Zu mager...zu trocken...zu reclaim?
Re: Zu mager...zu trocken...zu reclaim?
Hört sich so an, als ob der Ton noch zu kurz ist. Du musst bedenken, dass ein wichtiger Teil der Plastizität nicht nur durch die Plättchenstruktur des Tons zustande kommt, sondern durch eine Art Gleitschicht aus organischem Material. Die braucht aber Zeit,um sich zu bilden.
Also ich würde den wiederaufbereiteten Ton schön einpacken und erstmal ein paar Wochen ruhen lassen, kann sein, dass dann alles gut ist. Ich kenne das vom 32er von Jäger, dass der frisch gekauft oft so kurz ist, dass man nicht damit arbeiten kann und nach einer Weile ist alles gut.
Ansonsten verwende ich meine Drehspäne so, dass ich sie in ein feuchtes Tuch einschlage, um sie wieder auf die richtige Feuchtigkeit zu bringen (wenn sie zu feucht geworden sind, kommen sie noch ein wenig auf eine Gipsplatte), Drehschlicker kommt ebenfalls auf eine Gipsplatte zum Runtertrocknen, dann wird alles durchgeknetet und dann mische ich den bereits verwendeten Ton mit frischem aus der Tüte, Zugabe höchstens ein Viertel. Drehleichen ebenfalls.
Also ich würde den wiederaufbereiteten Ton schön einpacken und erstmal ein paar Wochen ruhen lassen, kann sein, dass dann alles gut ist. Ich kenne das vom 32er von Jäger, dass der frisch gekauft oft so kurz ist, dass man nicht damit arbeiten kann und nach einer Weile ist alles gut.
Ansonsten verwende ich meine Drehspäne so, dass ich sie in ein feuchtes Tuch einschlage, um sie wieder auf die richtige Feuchtigkeit zu bringen (wenn sie zu feucht geworden sind, kommen sie noch ein wenig auf eine Gipsplatte), Drehschlicker kommt ebenfalls auf eine Gipsplatte zum Runtertrocknen, dann wird alles durchgeknetet und dann mische ich den bereits verwendeten Ton mit frischem aus der Tüte, Zugabe höchstens ein Viertel. Drehleichen ebenfalls.
Re: Zu mager...zu trocken...zu reclaim?
Hallo Hille,
danke für die Tipps und Deine Erfahrungen!
An sowas wie Du beschreibst, hatte ich noch gar nicht gedacht. Dann warte ich mal etwas zu.
Derweil bin ich mit dem neuen Reclaim schon auf einem ähnlichen Weg. Da kamen jetzt mal alles, was abfiel in einen einzigen großen Eimer - inklusive dem Werfwasser. Das ist zwar noch sehr flüssig, lässt sich aber gut durchquirlen. Ich schau mal, ob sich da bald wieder eine Wasserschicht absetzt. Sonst kommt es eben richtig lange auf Gips.
Und Du gibst zu 4/4 neuem Ton 1/4 recycelten hinzu, richtig?
Liebe Grüße!
Thorsten
danke für die Tipps und Deine Erfahrungen!
An sowas wie Du beschreibst, hatte ich noch gar nicht gedacht. Dann warte ich mal etwas zu.
Derweil bin ich mit dem neuen Reclaim schon auf einem ähnlichen Weg. Da kamen jetzt mal alles, was abfiel in einen einzigen großen Eimer - inklusive dem Werfwasser. Das ist zwar noch sehr flüssig, lässt sich aber gut durchquirlen. Ich schau mal, ob sich da bald wieder eine Wasserschicht absetzt. Sonst kommt es eben richtig lange auf Gips.
Und Du gibst zu 4/4 neuem Ton 1/4 recycelten hinzu, richtig?
Liebe Grüße!
Thorsten
Re: Zu mager...zu trocken...zu reclaim?
Also höchstens, meistens fällt bei mir sowieso nicht so viel an, da Drehleichen eine Ausnahme sind. Eben je nachdem, wieviel weg muss.
Re: Zu mager...zu trocken...zu reclaim?
Super, danke Hille!
Dann wollen wir mal schauen was ich noch so alles lerne, auf dem Weg zu weniger Drehleichen
Danke für Deine Hilfe!
Dann wollen wir mal schauen was ich noch so alles lerne, auf dem Weg zu weniger Drehleichen
Danke für Deine Hilfe!